Hitzeschlag bei Hund und KatzeAn diesen Symptomen erkennt ihr, ob euer Haustier in Gefahr ist

Die nächste Hitzewelle rollt übers Land - und macht auch unseren Haustieren zu schaffen.
Halter sollten deshalb einige Dinge beachten, um einem gefährlichen Hitzschlag bei Hund, Katze und Co. vorzubeugen. Hier erfahrt ihr, auf welche Symptome ihr unbedingt achten solltet und wie ihr im Ernstfall richtig handelt.
Hitzschlag beim Hund: Erste Hilfe beginnt mit diesen Warnsignalen!

Hunde können, anders als wir Menschen, ihre Körpertemperatur nicht durch Schwitzen ausgleichen. Sie regulieren sie durch Hecheln. Dabei verdunstet nicht nur ihr Speichel, sondern auch die Sekrete der Maulschleimhäute und des Atmungstrakts. Doch ab einer Umgebungstemperatur von 28 bis 30 Grad Celsius reicht dieser Mechanismus nicht mehr aus – schon ab diesen Temperaturen droht ihnen deshalb ein Hitzschlag.
Übrigens: Hunde mit einer flachen Nase (Mops, englische und französische Bulldogge, Pekinese) sind besonders gefährdet!
Die ersten Symptome und Warnzeichen, die auf einen Hitzschlag beim Hund hinweisen, sind:
Anhaltendes, starkes Hecheln
Vermehrter Speichelfluss
Heiße und gerötete Ohrinnenseiten
Unruhe und Panik
Oft hält der Hund den Hals langgestreckt und die Zunge hängt weit heraus
Der Hund wird selbstständig versuchen, einen kühlen Ort aufzusuchen. Ist er jedoch festgebunden, kein schattiges Plätzchen verfügbar oder ist er gar im Auto eingeschlossen (das sollte NIEMALS der Fall sein!), wird danach die Atmung schneller und flacher, er bekommt Herzrasen, taumelt und verliert das Gleichgewicht. Auch Erbrechen und (blutiger) Durchfall sind möglich.
Jetzt gilt es, den Hund schnellstens zu kühlen – mit kühlem, aber nicht eiskaltem Wasser oder feuchten Umschlägen – und ihn ärztlich versorgen lassen. Unbehandelt kann ein Hitzschlag nämlich zum Kreislaufkollaps und damit zum Tod des Hundes führen.
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Auch Katzen können Hitzschlag bekommen: Das sind die Symptome

Auch Katzen können ihre Körpertemperatur nicht durch Schwitzen regulieren. Sie haben nur an den Pfötchen Schweißdrüsen. Besonders gefährdet, einen Hitzschlag zu bekommen, sind: ältere Katzen oder Jungtiere, kranke und übergewichtige Katzen, sowie solche mit kurzen Nasen (zum Beispiel Perser) und dichtem Unterfell.
Die ersten Anzeichen für einen Hitzschlag sind auch bei Katzen, dass sie unruhig werden und sich ein schattiges Plätzchen suchen. Wie Hunde können sie ihre Körpertemperatur ein wenig dadurch reduzieren, dass sie hecheln.
Schreitet der Hitzschlag fort, wird die Unruhe der Katze ins Gegenteil umkehren: Sie legt sich apathisch auf den Bauch und wird träge. Es kann zu Atemnot, Krämpfen und Hyperventilieren kommen. Manche Katzen erbrechen sich, andere werden bewusstlos.
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Auch eine Katze solltet ihr kühlen. Am besten mit einem nassen Lappen sanft abstreichen oder ein dick eingewickeltes Kühlpad über ihren Körper reiben. Versucht, dem Tier mit einer Pipette Flüssigkeit zuzuführen – es sei denn, die Katze ist bereits bewusstlos. Nach diesen Erste-Hilfe-Maßnahmen sollte der Weg direkt zum Tierarzt führen.
Hitzschlag bei Pferden: Anzeichen erkennen und richtig handeln

Im Gegensatz zu Hunden und Katzen können Pferde wie wir Menschen schwitzen. Dennoch ist auch bei ihnen ein Hitzschlag möglich, wenn sie zu hohen Temperaturen und direkter Sonneneinstrahlung ausgesetzt sind. Ausreichend Wasser und ein schattiges Plätzchen sollten Pferden immer zugänglich sein.
Bei Pferden erkennt man den Hitzschlag an anfänglich vermehrter Schweißproduktion, die dann aber versiegt. Die Atmung ist beschleunigt, die Nüstern sind geweitet. Das Pferd wird apathisch und die Schleimhäute verfärben sich erst dunkel und dann sehr hell. Schließlich beginnt das Pferd zu taumeln und stürzt.
Auch hier muss schnellstens ein Tierarzt hinzugerufen werden. Bis dieser eintrifft, sollte das Pferd in den Schatten, mit kühlem, aber nicht eiskaltem Wasser gekühlt oder in feuchte Decken gewickelt werden – vor allem Kopf und Nacken.
Hitzschlag bei Kaninchen, Meerschweinchen und Co. erkennen

Von unseren kleineren Haustieren sind vor allem Kaninchen und Meerschweinchen gefährdet, einen Hitzschlag zu erleiden. Bei Außengehegen sollte ihnen immer ausreichend Platz im Schatten und natürlich frisches Wasser geboten werden.
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Doch auch Wohnungen, die sich auf über 30 Grad Celsius erhitzen, können für die kleinen Nager zur Hitzefalle werden. Am besten könnt ihr sie abkühlen, indem ihr den Käfig mit nassen Tüchern abdeckt (aber so, dass die Luft weiterhin zirkulieren kann). Eine weitere Möglichkeit: Kühlpads oder gefrorene Plastikwasserflaschen außen an den Käfig legen. Ein Hack, der auch super hilft: Einen Pflanzenuntersetzer umgedreht auf einen Kühlakku legen und ein Tuch darüberlegen. Darauf finden Häschen und Meerschweinchen ein kühles Liegeplätzchen.
Bekommen die Tiere dennoch einen Hitzschlag, zeigt sich das durch Unruhe, Apathie, Hecheln oder Koordinationsprobleme. In diesem Fall solltet ihr schnellstens einen Tierarzt aufsuchen! (kme/vdü/vho)