Gute Nachrichten für die kalte JahreszeitMythos Küssen bei Erkältung – gar nicht so schlimm, wie wir immer dachten?

Erkältet und trotzdem den Partner küssen? Kein Problem!
Erkältet und trotzdem den Partner küssen? Kein Problem!
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Die Erkältungswelle rollt übers Land!
Und als wäre es nicht schon schlimm genug, erkältet zu sein, halten sich die Liebsten dann meist auch noch von einem fern – obwohl einem genau dann etwas Nähe besonders guttun würde. Dabei muss der Verzicht aufs Küssen gar nicht unbedingt sein, da sind sich verschiedene Experten einig.

Erkältungsviren verbreiten sich per Tröpfcheninfektion

Bloß nicht küssen, weil man dann die Viren vom kranken auf den gesunden Partner überträgt, der dann auch krank wird. So die Annahme vieler. Doch gerade wenn ihr mit eurem Schatz unter einem Dach wohnt, ist ein Kuss das allerkleinste Problem in Sachen Ansteckungsgefahr.

Erkältungsviren werden hauptsächlich von den Schleimhäuten im Nasen- und Rachenraum aufgenommen, erklärte Univ.-Prof. Dr. Jan-Christoffer Lüers, stellvertretender Klinikdirektor der Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde der Uniklinik Köln, in einem Interview mit Deutschlandfunk Nova. Dorthin gelangen sie meist per Tröpfcheninfektion, etwa weil der infizierte Partner hustet oder niest und die Viren in Räumen und auf Oberflächen verteilt.

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Viren gelangen über den Mund in den Magen

Beim Küssen würden die Viren aber mit dem Mund aufgenommen, worüber ein Großteil von ihnen in den Magen gelangt. Dort wiederum wirke die Magensäure als „Virenkiller”, erklärte auch die Medizinerin Doro Gieseler in einem Interview mit SWR3. Handele es sich um eine „ganz stinknormalen Erkältung”, sei Küssen daher kein Problem, so Gieseler.

Allerdings geben die Experten zu bedenken, dass das Risiko einer Ansteckung steigt, je mehr Körperflüssigkeit, also Speichel, ausgetauscht wird. Bedeutet: Ein kurzer Schmatzer ist weniger problematisch als eine wilde Knutscherei.

Doch es gebe auch Viren, die sich gerade über den Mund-zu-Mund-Kontakt verbreiten. Dazu gehören laut den Experten etwa Corona-Viren oder das Epstein-Barr-Virus (Pfeiffersches Drüsenfieber). Bei einer solchen Infektion sollte aufs Küssen lieber verzichtet werden.

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Küssen stärkt das Immunsystem – und mehr!

Erkältet zu küssen ist also viel weniger problematisch als viele denken. Und generell kann Küssen dazu beitragen, unser Immunsystem zu stärken, wie die Gesundheitsexperten von Helios Gesundheit erklären. Der „wechselseitige Austausch von Bakterien” rege die „körpereigenen Abwehrkräfte” an. Es heißt sogar, „ein Kuss wirkt so ähnlich wie eine Impfung”.

Und Küssen könne noch viel mehr:

  • Es sorge für erweiterte Blutgefäße, wodurch unser Blutdruck sinkt.

  • Es sorge durch die Beanspruchung vieler Gesichtsmuskeln für einen frischen Teint und weniger Falten.

  • Es sorge für die Ausschüttung vieler Hormone (Dopamin, Serotonin und Oxytocin), was in uns ein Glücksgefühl auslöst.

Also, worauf wartet ihr noch?

Verwendete Quelle: Deutschlandfunk Nova, SWR3, Helios Gesundheit