Koffein auf leeren Magen
Erstmal eine Tasse Kaffee – was macht das beliebte „Frühstück“ mit dem Körper?

Ohne Kaffee geht bei mir gar nix! Wer kennt’s?
Viele Menschen starten mit einer schwarzen Tasse Kaffee in den Tag, ihr Credo: Brötchen, Müsli, Aufstrich? Bitte nicht am frühen Morgen! Doch was macht es mit dem Körper, wenn die erste Mahlzeit aus einem Koffein-Getränk besteht? Ernährungsexperte Dr. Volker Manz erklärt, ob dieses Ritual wirklich eine gute Idee ist.
Das steckt drin im Kaffee
In einer normalen Tasse Kaffee steckt eine vergleichsweise kurze Reihe an Inhaltsstoffen:
Wasser
Koffein (etwa 100 mg pro Tasse - je nach Zubereitungsart)
Aromastoffe
Bitterstoffe
Vitamine/Mineralstoffe
Dass Kaffee in bestimmten Mengen als gesundheitsfördernd gilt, liegt auch an der Kombination aus Bitterstoffen. Diese Pflanzenstoffe schützen das Herz-Kreislauf-System und die Zellen. Außerdem regt Kaffee die Verdauung an. Dass diese Effekte schnell nach dem Kaffeegenuss auftreten, liegt daran, dass das enthaltene Koffein zum Teil schon im Magen vom Körper aufgenommen werden kann.
Wer den eigenen Kaffee mit Milch, Zucker, Aromen oder anderen Geschmacksverstärkern trinkt, fügt dieser Liste allerdings noch einige Inhaltsstoffe hinzu. Und: Nach einiger Zeit tritt ein Gewöhnungseffekt ein. Unser Körper kann die gleiche Menge Kaffee besser tolerieren und verlangt nach mehr. Wer täglich Kaffee trinkt und die morgendliche Dosis plötzlich weglässt, kann sogar Entzugserscheinungen spüren.
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Kaffee als erste Mahlzeit - eine gute Idee?
„Es gibt ganz viele Frühstücksmuffel“, sagt Dr. Manz schmunzelnd. Einen Kaffee als erste Mahlzeit könne er dennoch nicht empfehlen.
„Das im Kaffee enthaltene Koffein wirkt auf unser Cortisol, also unser Stresshormon. Weil sich der Cortisolwert steigert, werden die Nebennieren angeworfen. Dadurch steigt unser Blutzuckerspiegel, weil Energie freigesetzt wird“, erklärt der Ernährungsexperte. Das Ergebnis: Wir fühlen uns wach. Für unseren Körper bedeutet das auf chemischer Ebene aber einfach Stress.
Schwarzer Kaffee sei in diesem Fall vergleichbar mit etwas Süßem, sagt Manz. Wer zusätzlich Zucker, Süßstoffe und Milch in den Kaffee rührt, mache die Lage noch schlimmer.
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Das ist ein guter Frühstücks-Begleiter für Kaffee
Auf den Kaffee am Morgen verzichten, müssen wir dennoch nicht. Wir sollten ihn nur clever kombinieren - und leicht hintenan stellen. Lieber zuerst zum Brötchen oder Joghurt greifen und den Magen damit „auskleiden“.
Der Körper verarbeitet zuerst, was er zuerst bekommt, und im besten Fall ist in dieser ersten richtigen Mahlzeit eine gute Portion Eiweiß enthalten. Die wiederum hält den Blutzuckerwert über den Tag verteilt in der Balance. Danach kann der Kaffee ohne schlechtes Gewissen ein guter Begleiter in den Tag sein.
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