Trägt das Labor dafür die Verantwortung?

Sechs Menschen in Brasilien nach Organspende-OP mit HIV infiziert!

Ein Team bei der Organtransplantations-OP.
Sechs Patienten wurden in Brasilien positiv auf HIV getestet, nachdem ihnen infizierte Organe transplantiert worden waren. (Symbolbild)
iStock

Hat ein Labor fahrlässig gehandelt?
Sechs Transplantations-Patienten aus Brasilien haben sich nach dem Erhalt kontaminierter Organspenden mit HIV infiziert. Jetzt ermitteln Polizei und Staatsanwaltschaft. Wie konnte das passieren?

Organspende-Patienten mit HIV infiziert – warum?

Behörden-Schock in Brasilien!

Die Gesundheitsbehörden wurden auf mögliche Komplikationen aufmerksam, als ein Herztransplantationspatient über gesundheitliche Probleme klagte und in der Folge positiv auf HIV getestet wurde. Zwei weitere Patienten, denen eine Niere transplantiert worden war, waren ebenfalls infiziert. Am 13. Oktober 2024 leitete die Polizei eine Untersuchung ein, um herauszufinden, wer für die HIV-Infektionen verantwortlich ist. Der Verdacht der Polizei ist ernst: Möglicherweise hat das Labor die obligatorischen HIV-Tests bei Spendern nicht durchgeführt.

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Experte im TV: „Schockiert über das, was wir sehen“

In einem TV-Interview im brasilianischen Fernsehen bekräftigte der Spezialist für Infektionskrankheiten, Emílio Ribasden, den Verdacht auf Betrug bei den Labor-Tests: „Die Infektiologie ist schockiert über das, was wir sehen. Es ist nicht so, dass es beispiellos wäre, was wir sehen, es ist kriminell.“

Auch die Staatsanwaltschaft in Rio de Janeiro leitete am Sonntag eine Untersuchung ein, um die Ansteckung von Patienten im Rahmen des staatlichen Transplantationsprogramms zu untersuchen. Die Verantwortlichkeiten der beteiligten Ärzte sollen nun ermittelt werden.

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Labor-Chef löscht Social-Media-Konten

Das verantwortliche Laborunternehmen wird von Matheus Sales Teixeira geführt. Matheus ist ein Cousin des Bundesabgeordneten Dr. Luizinho, der zum Zeitpunkt der Vertragsunterzeichnung Gesundheitsminister war. Am Sonntag löschte er seine Social-Media-Konten. Jetzt gilt es, den Fall lückenlos aufzuklären, damit das Vertrauen in die Organspende nicht weiter erschüttert wird. (enex/mjä)