Mediziner erklärtFrau (107) wächst ein Horn aus dem Kopf – warum das jedem passieren kann
Huch, was ist das denn?
Die Chinesin Frau Chen ist 107 Jahre alt – aber das ist noch lange nicht das Besondere an ihr. Denn Frau Chen wächst ein Horn aus der Stirn. Wie es dazu kam und welchen liebevollen Namen ihre Familie dem Horn gegeben hat, erfahrt ihr im Video.
Übermäßiges Wachstum von Hornzellen
Bei dem Horn handelt es sich um ein sogenanntes Cornu cutaneum, auch Hauthorn genannt. Es entsteht durch eine Hyperkeratose, ein übermäßiges Wachstum von Hornzellen der Haut, meist verursacht durch die UV-Strahlung des Sonnenlichts, weiß Medizinjournalist und Präventivmediziner Dr. Christoph Specht. „Man hat das gerne auf den Sonnenterrassen des Körpers“, erklärt der Experte. „Damit sind eben die Stellen gemeint, die stark der Sonne ausgesetzt sind. Das ist primär der Kopf.“
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Raue Stelle auf der Kopfhaut?
Und, jeder kann eine solche Verhornung der Haut bekommen! Vor allem mit zunehmendem Alter und nach häufigen Sonnenexpositionen, denn die UV-Strahlung verändert das Erbmaterial der Hautzellen. „Das sind dann größtenteils rote, etwas schuppige, scheinbar nicht heilende Hautstellen, Basaliome“, erklärt der Arzt. „Das sieht aus wie ein kleiner Schwimmreifen mit einer kleinen Delle in der Mitte.“
Bei den Hyperkeratosen seien die Stellen etwas rauer. „Da schaut der Hautarzt einmal drauf und sieht: Das ist eine aktinische Keratose.“ Diese wird dann schnellstmöglich mit einem kleinen chirurgischen Eingriff entfernt, um die Entstehung eines Hauthorns zu verhindern.
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Frau Chen war wahrscheinlich nie beim Arzt
Ein Hauthorn sei zwar meist harmlos und behandelbar, aber dennoch eine Krebsvorstufe, weil sich die Zellen unkontrolliert teilen. „Daraus kann Krebs werden, der aber in der Regel keine Metastasen bildet“, sagt der Mediziner. Gefährlich könne es werden, wenn es entartet, was aber eher selten vorkomme.
Die vielen Berichte über besonders große Hauthörner, oft aus Asien, so Dr. Specht, seien mit der unzureichenden medizinischen Versorgung in manchen ländlichen Gebieten zu erklären: „Es gibt wirklich noch Gebiete im Hinterland, wo die medizinische Versorgung nicht so gut ist. Und dann gehen die Leute eben nicht zum Arzt, sondern lassen das einfach wachsen.“