Fatale Fehldiagnosen in BremenHaarausfall, starke Schmerzen, Nervenschäden! Falsche Befunde bei 34 Brustkrebs-Patientinnen
Ein halbes Jahr lang hat es niemand bemerkt!
Die Bremer Krebs-Patientinnen haben den Kliniken vertraut. Gehofft, wieder gesund zu werden. Doch aufgrund von Fehldiagnosen bekamen 34 Brustkrebs-Patientinnen die falsche Therapie. Die Folgen sind gravierend.
Ein Chefarzt der Klinik bemerkt die Fehler
Einige der Frauen erhielten Chemo- und Antikörpertherapien, obwohl die gar nicht nötig gewesen wären. Andere wurden laut Radio Bremen nicht ausreichend behandelt. Erst als der Chefarzt der Gynäkologie des Klinikums Bremen-Mitte bei zwei seiner Patientinnen feststellt, dass die Tumore nicht wie erwartet auf die Therapie ansprechen, wird er misstrauisch. Er lässt die Befunde noch einmal überprüfen.
Dabei kommt heraus: Die Befunde sind fehlerhaft. Und die beiden Frauen sind nicht die einzigen Betroffenen. Karen Matiszick, Leiterin der Unternehmenskommunikation des verantwortlichen Klinikverbunds Gesundheit Nord zu RTL: „Wir haben festgestellt, dass es in unserem Institut für Pathologie in den letzten Monaten mehrfach passiert ist, dass eine Ärztin Befunde von Patientinnen falsch klassifiziert hat. Das heißt, es geht nicht um eine grundsätzlich falsche Krebsdiagnose, sondern die Art des Tumors ist falsch eingeschätzt worden, sodass diese Patientinnen dann eine Therapie bekommen haben, die nicht die optimale oder nicht die richtige war.”
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Betroffene haben zum Teil starke Schmerzen
Die Folgen der teilweise zu drastischen Behandlung: Haarausfall, starke Schmerzen, Nervenschäden! „Jeden Morgen wacht man auf und weiß nicht, was ist heute: Werde ich anfangen zu spucken, werde ich Durchfall haben, irgendwann war meine Stimme weg”, zitiert Radio Bremen eine der betroffenen Frauen. „Ich habe vertraut und dieses Vertrauen wurde so hart gebrochen, dass ich mich total verletzt fühle”, sagt eine andere.
Betroffen sein sollen demnach Patientinnen des Klinikums Bremen-Mitte, des Klinikums Bremen-Nord und das Bremer St.-Joseph-Stift. Sie alle hatten Gewebeproben von Brustkrebs-Patientinnen in der Pathologie des Klinikum-Mitte untersuchen lassen. Dort arbeitete die Ärztin, die die Fehlbefunde gestellt hat. Karen Matiszick zu RTL: „Die Ärztin ist nicht mehr im Dienst.”

Die Klinik zieht Konsequenzen
Fast 500 Befunde sind noch einmal überprüft worden. Bei 34 davon wurden Fehler festgestellt. Was bedeutet das für die betroffenen Patientinnen? Karen Matiszick: „Nach menschlichem Ermessen und heutigem Kenntnisstand ist es nicht so, dass sich die Krebsprognose deshalb verschlechtert hat. Aber man muss natürlich sagen, dass so eine Therapie ja immer mit Nebenwirkungen verbunden ist. Gerade eine Chemotherapie hat ja massive Nebenwirkungen und diese Nebenwirkungen mussten die Patienten natürlich erleiden.”
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Die Konsequenz: „Es gibt jetzt ein Vier-Augen-Prinzip, sodass solche Fehler nicht mehr vorkommen können. Und mit den Patientinnen sind wir natürlich, sofern die das möchten, weiterhin im Gespräch und bieten da jede Unterstützung an.” Damit sie bald hoffentlich wieder gesund werden.
Verwendete Quellen: Eigene RTL-Recherche, Buten un Binnen
































