Kinder beweisen, was Briefe und Zusammenhalt alles bewirken können
Dembo (7) hat Krebs – doch dann verändern seine Mitschüler sein Leben!

Diese Geschichte geht mitten ins Herz!
Der kleine Dembo ist erst sieben Jahre alt und hat Krebs. Inmitten der schlimmen Diagnose und aussichtslosen Lage beweisen allerdings ein paar (kleine) Menschen, dass er sich auf sie verlassen kann und trotz seiner Erkrankung nicht aufgeben braucht! Denn: Seine Mitschüler setzen sich so sehr für den Jungen ein, dass er und seine Familie endlich wieder hoffnungsvoll in die Zukunft blicken können.
Krebskranker Junge braucht Therapie, die die Kasse nicht übernimmt
Er wird als fröhlicher Junge beschrieben, der immer lacht: „Wenn Dembo morgens in die Schule kommt, strahlt er alle an, läuft auf seine Lehrerinnen und Lehrer zu, umarmt sie, klatscht sich mit den Kindern seiner Klasse ab.” Das Redaktionsnetzwerk Deutschland berichtet von Dembos besonderer Geschichte.
Leider meint das Schicksal es nicht gut mit dem siebenjährigen Grundschüler aus der Nähe von Köln: Der Junge ist schwerkrank, hat Krebs – und nur eine ungewöhnliche und teure Therapie kann ihm helfen. Das Problem: Die Krankenkassen wollen die Kosten dafür nicht übernehmen.
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„Er ist ein Sonnenschein” – mit seiner guten Laune steckt Dembo alle an
Auch wenn Dembo zwar in die Schule geht: Mehr als zwei Stunden am Tag schafft er nicht, „die Müdigkeit ist zu groß”, heißt es beim RND weiter. Der Siebenjährige hat ein Medulloblastom – einen bösartigen Tumor des Zentralen Nervensystems (ZNS) im Kleinhirn – und bereits zwei Operationen am Hirn, Chemotherapien und Bestrahlung hinter sich.
Ein Schicksal, das nicht jeder so leicht wegsteckt.
Dembo jedoch bleibt fröhlich. „Er ist ein Sonnenschein”, sagt seine Klassenlehrerin, die manchmal ganz emotional wird, wenn sie über ihren Schüler spricht. Denn wenn es einem ihrer Kinder schlecht gehe, leide auch sie. Es sei ihr aber ein großes Anliegen, für einen normalen Alltag zu sorgen: So malte ihre Klasse bereits Oster- und Weihnachtsgrüße für Mitschüler Dembo, wenn dieser wieder im Krankenhaus behandelt werden musste.
Genau aus diesem Grund verpasste Dembo sogar seine eigene Einschulung. Doch zum Glück wird auch auf der Kinderonkologie in der Uniklinik Einschulung gefeiert, denn: Keiner soll etwas verpassen! Und so wird trotz Chemotherapie mit Schultüte posiert, damit die Kinder Erinnerungsfotos haben.

Mittlerweile kennt Dembo seine Klassenkameraden und kann mit ihnen lernen, spielen und ein Stück weit unbeschwert sein. Wie ein ganz normaler Siebenjähriger eben, der die Grundschule besucht. Nur eben für zwei Stunden.
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Dembo hat einen genveränderten Tumor – DIESE spezielle Therapie hilft ihm
Trotzdem ist der Krebs noch nicht besiegt. Und die Art seines Tumors bleibt gefährlich für Dembo, da er genverändert ist. Dem RND gegenüber erklärt seine Mutter. „Das, woran der Körper normalerweise erkennt, dass es sich um etwas Bösartiges handelt, das er bekämpfen muss, ist bei unserem Sohn ausgeschaltet. Sein Körper erkennt nicht, dass es da etwas gibt, das ihm schadet.”
Die Hoffnung: Die Ärzte geben Dembo ein eher ungewöhnliches Mittel aus der Brustkrebstherapie, welches genau diese Problematik ausschaltet, so die Mutter des Kindes weiter. Ein sogenannter Inhibitor, der das Wachstum neuer Krebszellen verlangsamt und sogar verhindern kann. Der Junge verträgt das Medikament gut und sein Zustand verbessert sich.
Aber: Weil es sich um eine experimentelle Therapie handelt, kommt die Kasse nicht für die Kosten auf. Für die Familie ein herber Rückschlag. Sie protestiert, legt zweimal Widerspruch ein – aber ohne Erfolg.
Jetzt kommen Dembos kleine Schutzengel ins Spiel!
Laut RND erfährt die Schulsozialpädagogin von der prekären Lage des Kindes und spricht mit der Schülervertretung darüber. Irgendwas müssen sie doch tun können! Schnell ist klar: Alle finden es unfair, dass Dembo ein Mittel verweigert bekommt, das ihm hilft. Sie schreiten zur Tat.
„Wir möchten, dass Dembo ein glückliches Schulkind sein kann” – Mitschüler schreiben an Kasse und Karl Lauterbach

Die Schüler schreiben Briefe an die Krankenkasse – und an Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD). Schließlich ist sein Wahlkreis in der Nähe – und fragen kostet ja bekanntlich nichts.
So formulieren etwa Martha und Lene aus der dritten Klasse, die Schülersprecherinnen der Grundschule: „Wir möchten, dass Dembo ein glückliches Schulkind sein kann. Er gehört zu uns, und wir möchten uns dafür einsetzen, dass ihm die wichtigen Medikamente bezahlt werden.”
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Von allen Seiten wird fleißig gebastelt, gemalt und geschrieben. Zudem werden Unterschriften der gesamten Schulgemeinschaft gesammelt, auch der Schulleiter und die Sozialpädagogin unterzeichnen das Schreiben.
Und dann geschieht das Unglaubliche: Dembos Mitschülern gelingt das, was Erwachsene bislang kaum geschafft haben. Das Lauterbach-Büro spricht auf den Anrufbeantworter der Schule, kurz darauf ruft der Schulleiter Dembos Mutter an, die vor lauter Freude weinend am Telefon zusammenbricht. Sie erzählt Dembo, wie glücklich sie sei, denn: „Deine Schule hat es geschafft, du bekommst das Mittel doch!”
Fest steht: Endlich können er und seine Familie aufatmen, endlich kann Dembo seine Kindheit genießen. Um das gebührend zu feiern, haben seine Eltern allen Kindern und Schulmitarbeitern erst mal ein Eis am Eiswagen ausgegeben.
Diese Geschichte macht Hoffnung. Sie zeigt, wie viel Kinder bewegen können.