Mama verpasst die Geburt ihrer eigenen Tochter
Während ihr Baby zur Welt kommt, liegt Atlanta (29) im Koma!

Den wohl schönsten Moment ihres Lebens dürfte sich diese Mutter ganz anders vorgestellt haben.
Atlanta McIntyre (29) aus Wales hat harte Monate hinter sich: Während ihrer Schwangerschaft leidet die 29-Jährige unter Müdigkeit und Erbrechen – die ganz „normalen” Wehwehchen einer werdenden Mama eben. Eigentlich. Denn Atlanta leidet so stark unter der Schwangerschaftskrankheit Hyperemesis gravidarum, dass sie am Ende die Geburt ihres eigenen Kindes verpasst.
Diagnose Hyperemesis gravidarum: Schwangerschaftsübelkeit hat Atlanta McIntyre fest im Griff
Mehrmals am Tag muss sich die schwangere Atlanta McIntyre übergeben. „Meine Übelkeit begann schon früh, quasi in der Sekunde, in der ich wusste, dass ich schwanger war. Noch bevor ich einen Test machte”, erinnert sich die Waliserin im Gespräch mit BBC News. In der sechsten Schwangerschaftswoche nehmen die Beschwerden bedrohliche Ausmaße an: „Jeden Morgen wurde ich wach und musste mich übergeben. Bei allem, was ich aß, wurde mir schlecht, ich konnte nichts mehr bei mir behalten. Ich konnte keine Medikamente oder Ähnliches zu mir nehmen”, erzählt sie.
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Es geht ihr so schlecht, dass sie wiederholt wegen Dehydrierung im Krankenhaus behandelt werden muss. Auch nach zwölf Wochen - also nach dem ersten Trimester, wenn einige besonders unangenehme Schwangerschaftssymptome eigentlich nachlassen - stellt sich bei Atlanta keinerlei Besserung ein. „In der 14. Woche war es so schlimm, dass ich keine Flüssigkeit mehr bei mir behalten konnte.”
Der Grund hinter all dem Leid: Atlanta hat Hyperemesis gravidarum, eine besonders starke Form der Übelkeit und des Erbrechens in der Schwangerschaft. Oft erfordert HG eine Behandlung im Krankenhaus.
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In der 29. Schwangerschaftswoche kommt Poppy zur Welt – während ihre Mutter im Koma liegt
Dort landet schließlich auch die 29-Jährige im Februar 2024. Noch immer muss sie sich regelmäßig übergeben, obwohl sie mittlerweile in der 29. Schwangerschaftswoche ist. Und es kommt noch schlimmer: Während eines Brechanfalls verschluckt sie sich so ungünstig, dass schnell gehandelt werden muss: „Ich habe mich im Grunde genommen an dem Erbrochenen verschluckt, und es gelangte direkt in meine Luftröhre und Lunge”, sagt die Waliserin.
Im Krankenhaus angekommen, wird Atlanta von den Ärzten in ein künstliches Koma versetzt. Als sie wieder aufwacht, ist ihre Tochter da, die Kleine wurde per Kaiserschnitt geholt. Von alldem bekam Mama Atlanta nichts mit: „Ich war sehr geschockt und konnte es kaum glauben”, so die Waliserin.
Und erklärt weiter: „Ich war gut 20 Stunden lang in einem komatösen Zustand, bevor sie sich dazu entschieden, einen Kaiserschnitt zu machen. Die Herzfrequenz des Babys fiel drastisch ab, und sie sagten zu meinem Partner: ,Es ist Zeit – wir müssen sie jetzt herausholen, sonst schafft sie es nicht.’”
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Mit nur 1,4 Kilogramm kommt die kleine Poppy am 20. Februar als Frühchen zur Welt. Sofort muss auch sie medizinisch versorgt werden.
„Es war schrecklich. Ich wusste nicht, ob es Poppy gut geht”, erinnert sich Atlanta an jenen Moment, als sie drei Tage später aus dem Koma aufwachte. „Sie war zu diesem Zeitpunkt intubiert, wurde beatmet und befand sich in einem völlig anderen Krankenhaus als ich.”
Zum Glück kümmert sich Atlantas Partner gut um seine beiden Mädels: Tagsüber besucht er seine Frau, abends seine kleine Tochter. Erst zehn Tage später darf auch Mutter Atlanta ihr kleines Mädchen kennenlernen! „Es war wirklich eine beängstigende Zeit für uns”, so die 29-Jährige.

Kurz darauf ist die Familie endlich vereint. Heute lebt Poppy zu Hause und ist gesund und munter – und wird in wenigen Wochen ihren ersten Geburtstag feiern.