Kotryna erlebt Absturz von DHL-Maschine hautnah
„Ich hatte Angst, dass es Raketen sind“

Schock in der Morgenstunde!
Kotryna Ciupailaite aus der litauischen Hauptstadt Vilnius ist wie jeden Morgen auf dem Weg zur Arbeit, als sich direkt vor ihren Augen eine Katastrophe ereignet. Der Absturz der DHL-Frachtmaschine, dessen Ursache völlig unklar ist.
DHL-Maschine stürzt ab: „Das war ein großer Schock”
Sie habe plötzlich ein lautes Geräusch gehört, erzählt sie. „Ich hatte Angst, dass es Raketen sind“, beschreibt sie ihren Schreck. Wegen des Lärms verlangsamt sie die Fahrt und sieht direkt über ihrem Kopf knapp über dem Auto ein Flugzeug hinwegrauschen.

Die Maschine ist außer Kontrolle, driftet nach rechts aus der Perspektive der Frau ab. „In die Felder, in diese bewohnten Gebiete“, erzählt Ciupalaite. Dann beobachtet sie Funken, Feuer. „Es war orange“, sagt sie weiter. Sekunden später sieht sie das Flugzeug den Boden berühren, „dann gab es eine große Explosion. „Das war ein großer Schock. Ich hatte wirklich Angst, dass es sich um Raketen handelt.“
Lese-Tipp: DHL-Flugzeug kracht in Wohngebiet
Video: Riesiger Feuerball - DHL-Frachtflugzeug stürzt ab
Spekulationen über Sabotage, aber keine Hinweise
Es handelt sich aber nicht um militärische Flugkörper, sondern um eine Frachtmaschine der DHL, die auf dem Weg von Leipzig nach Litauen war. Bei dessen Absturz am Montag (25. November) kommt ein Mensch ums Leben, drei weitere werden verletzt. Am Boden gibt es keine Verletzten, auch nicht die Bewohner eines Hauses, das von herumfliegenden Trümmerteilen getroffen wird.
Lese-Tipp: DHL-Flugzeug abgestürzt – Spekulationen über Sabotage
Die Absturzursache ist unklar. Offiziellen Angaben zufolge gibt es bisher keine Hinweise darauf, dass es sich um Sabotage handeln könnte. Der Chef des litauischen Spionageabwehrdienstes, Darius Jauniskis, will „die Möglichkeit von Terrorismus nicht ausschließen.“ Allerdings habe er keine dahingehenden Informationen. Ein DHL-Sprecher sagt, dass sein Unternehmen bislang keine Hinweise darauf habe, dass eines der Pakete an Bord der Maschine verdächtig gewesen sei.

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock schließt indes einen russischen Sabotage-Akt nicht aus. „Alleine dass wir gemeinsam mit unseren litauischen und spanischen Partnern uns jetzt ernsthaft fragen müssen, ob das ein Unfall war oder nach letzter Woche erneut ein hybrider Vorfall, zeigt, in was für volatilen Zeiten wir auch mitten in Europa bei uns gerade leben“, so Baerbock. (mit Material von Reuters)