Mit sechs Jahren entführt - bittersüßes WiedersehenVermisster Junge nach 73 (!) Jahren gefunden

Zwei Senioren Arm in Arm auf einer Couch.
Luis Armando Albino (rechts) und sein Bruder Roger. 1951 ist er der einzige Zeuge gewesen, als sein Bruder verschwand. Inzwischen ist Roger an Krebs verstorben.
Alida Alequin

Luis’ Mutter kann ihn nicht wieder in die Arme schließen...
1951 verschwindet der kleine Luis im Alter von sechs Jahren. Es wird in Oakland (USA) entführt und nach New York verschleppt. Viele Jahre versuchen Ermittler, den Fall zu lösen, doch sie finden keine heiße Spur. 73 Jahre später gelingt es endlich einer Nichte von Luis, ihn aufzuspüren. Doch der heute 79-jährige Luis Armando Albino erfährt auch eine traurige Nachricht.

Seine Mutter starb schon im Jahr 2005

Luis wird am 21. Februar 1951 von einer Frau aus einem Park in West Oakland entführt, wo er zusammen mit seinem älteren Bruder Roger gespielt hat. Mit dem Versprechen von Süßigkeiten soll die Frau den Jungen damals gelockt und mitgenommen haben. Der kleine Luis wird anschließend quer durch das Land an die Ostküste geflogen, wo er von einem New Yorker Ehepaar wie ein eigener Sohn aufgezogen wird. Doch seine Familie ist in großer Sorge. Niemand hat zu dieser Zeit eine Ahnung, was mit Luis passiert ist.

Luis Mutter hätte die Hoffnung nie aufgegeben, ihren Sohn eines Tages lebend wiederzufinden, schreibt die Daily Mail. Tragischerweise stirbt sie bereits 2005, ohne jemals zu erfahren, was ihrem Sohn zugestoßen ist. Bruder Roger schließt Luis bei seiner Rückkehr sofort in die Arme. Das Wiedersehen war bittersüß: Bei Roger ist vor kurzem Krebs diagnostiziert worden und er hat nicht mehr viel Zeit zu leben.

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„Sie haben sich in die Arme genommen und ganz fest und lange umarmt. Sie haben sich hingesetzt und einfach nur geredet“, sagt Luis’ Nichte Alida der Zeitung. Im Juli sehen die Brüder sich noch einmal, ehe Roger im August stirbt. „Ich glaube, er ist glücklich gestorben. Er war mit sich selbst im Reinen, weil er wusste, dass sein Bruder gefunden worden war. Ich war einfach so glücklich, dass ich das für ihn tun konnte und ihm einen Abschluss und Frieden bringen konnte“, so Alida.

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Luis’ Mutter wäre glücklich gewesen

Über Luis’ Mutter sagt Alida: „Sie hat ihn nie vergessen. Sie sagte immer, er sei noch am Leben. Sie hatte die Hoffnung, dass sie ihn wiedersehen würde. Diese Hoffnung hat sie nie aufgegeben.“ Und sie sollte wirklich Recht behalten. „Ich bin so glücklich, dass ich das für meine Mutter und meinen Onkel tun konnte. Es war ein sehr glückliches Ende“, ergänzt sie. „Ich war immer entschlossen, ihn zu finden, und wer weiß, vielleicht hilft meine Geschichte anderen Familien, die das Gleiche durchmachen. Ich würde sagen: Gebt nicht auf“, rät sie.

Das Oakland der 50er-Jahre.
Im Oakland der 50er-Jahre verschwindet der damals sechsjährige Luis. Was niemand weiß: Er wird nach New York verschleppt und von einer fremden Familie wie ihr eigener Sohn aufgenommen.
Charles Phelps Cushing/ClassicStock/Getty Images

So hat Alida ihren Onkel wiedergefunden

Nach seinem Verschwinden suchen viele Polizisten und auch das Militär nach dem Sechsjährigen. Sogar das FBI wird involviert. Beinahe täglich soll Luis Mutter zur Polizei gegangen und sich über den Ermittlungsstand informiert haben. Doch schließlich ist es Nichte Alida, die den Stein 2022 mit einem Online-DNA-Test ins Rollen bringt. Sie erfährt von einem Verwandten, es ist ihr Onkel Luis. Sie kontaktiert ihn, doch erhält keine Antwort.

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Alidas Töchter unterstützen sie und finden ein Profil ihres Onkels im Internet. Erneut wird das FBI eingeschaltet, das den verschollenen Onkel ermittelt und nach Oakland holt. Eine DNA-Probe von ihm liefert den sicheren Beweis: Sie haben Luis gefunden! „In meinem Herzen wusste ich, dass er es war, und als ich die Bestätigung erhielt, stieß ich ein lautes ‘Ja’ aus. Wir hatten ihn gefunden. Ich war überglücklich“, sagt Alida. (xes)