Mädchen aus Döbeln seit Montag vermisst

„Drehen jeden Stein um” - 200 Polizisten suchen Valeriia (9) - auch im Ausland!

von Luisa Graf und Lea Haberbosch

Noch immer gibt es keine heiße Spur!
Tag vier zwischen Hoffen und Bangen: Auch am Donnerstag sucht die Polizei mit einigen Hundert Helfern nach der vermissten Valeriia aus Döbeln. Am frühen Montagmorgen gab es das letzte Lebenszeichen der Neunjährigen, seitdem ist sie verschwunden. Aufgeben ist für die Polizisten keine Option, erklärt Andrzej Rydzik, Sprecher der Polizei Chemnitz, im Gespräch mit RTL. Inzwischen sucht man sogar im Ausland nach ihr.

Suche nach Valeriia - mehr als 200 Kräfte im Einsatz

„Wir haben bislang leider keinen werthaltigen Hinweis zum Verbleib des Mädchens erlangen können, das ist tatsächlich so”, fasst Andrzej Rydzik das ernüchternde Ergebnis der bisherigen intensiven Suche nach Valeriia zusammen. Gelingt am Donnerstag endlich der Durchbruch? Dafür hat die Polizei in Sachsen die Anzahl der Einsatzkräfte erneut aufgestockt: Polizeischüler, Kräfte der Bereitschaftspolizei und der Wasserschutzpolizei - insgesamt mehr als 200 Männer und Frauen - suchen wieder nach der Neunjährigen.

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Das Mädchen wurde das letzte Mal am Montagmorgen gesehen, als es sich nach Polizeiangaben gegen 6.50 Uhr auf den Weg zur Schule machte. Dort war die Neunjährige allerdings nicht angekommen. „Wir sind nach wie vor hoch motiviert, das ganze zu einem guten Ende zu führen”, beschreibt der Polizeisprecher die Situation.

Polizei weitet Anwohnerbefragungen aus

„Ziel und Aufgabe ist es, beginnend vom Stadtzentrum sich in die Fläche vorzuarbeiten. Im Prinzip alles auf links zu drehen beziehungsweise jeden Stein umzudrehen, um Hinweise zum Verbleib des Mädchens zu erlangen”, erklärt Andrzej Rydzik RTL. Am Donnerstag komme ebenfalls wieder ein Hubschrauber zum Einsatz, der besonders den Bereich des Flusses Freiberger Mulde, das Gewässer selbst und die Uferbereiche, absuche. Hunde seien bislang nicht am heutigen Tag beteiligt, man könne aber jederzeit welche hinzuziehen, so der Sprecher der Polizei Chemnitz.

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Polizeisprecher Andrzej Rydzik erklärt neue Details zur Suche nach Valeriia
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Vermisste Valeriia zurück in der Ukraine?

Gerüchte, die in Döbeln kursieren, dass das Mädchen, dass 2022 aus der Ukraine nach Deutschland gekommen war, von irgendjemandem zurück in sein Heimatland gebracht worden sein soll, kann Rydzik nicht bestätigen. Aber: Man könne nichts ausschließen und ermittele in alle Richtungen. Auch im Ausland werde nach dem Mädchen gesucht. Ein Gewaltverbrechen könne nach jetzigem Stand leider nicht ausgeschlossen werden.
Die Polizei stehe in ständigem Kontakt mit der Mutter, die von ihrem Umfeld in dieser schwierigen Situation betreut werde. Ein Kriseninterventionsteam stünde bereit, bislang habe die Mutter aber diese Art der Hilfe nicht gewollt.

„Wir haben nach wie vor Hoffnung”

Das vermisste Mädchen ist nach Polizeiangaben etwa 1,40 Meter groß und hat dunkelblonde, mittellange Haare. Am Montagmorgen trug es ein lila T-Shirt, schwarze Jeans, eine hell türkisfarbene Jacke sowie dunkelblaue knöchelhohe Schuhe. Es hatte zudem einen rosa Schulranzen bei sich. Die Neunjährige spricht nach Angaben der Polizei gebrochen deutsch.
Wie lange die Polizei noch mit so vielen Einsatzkräften so intensiv nach Valeriia suchen werde, vermag Andrzej Rydzik nicht abzuschätzen: „Wir planen von Tag zu Tag”, man werde weiter machen, so lange es „zweckdienlich” sei. Aber: „Wir haben nach wie vor Hoffnung. Es gibt keinen Grund, den Kopf in den Sand zu stecken.”

Wer Hinweise zu Valeriias Verbleib hat, wird gebeten, sich bei der Polizei in Döbeln unter der Tel. 03431 / 659-0 oder über den Notruf 110 zu melden. (mit dpa)