Schulbehörde untersucht Versagen im Vermissten-FallWarum hat die Schule Valeriias Fehlen nicht gemeldet?

Warum haben die Lehrer nichts gesagt?
Das Verschwinden der kleinen Valeriia (9) aus Döbeln hält ganz Deutschland weiter in Atem. Doch während die Polizei fieberhaft nach dem Mädchen sucht, stellt sich eine Frage: Warum hat die Schule das Fehlen der Neunjährigen nicht sofort den Eltern gemeldet?
Vermisste Valeriia (9) aus Döbeln: Schule hätte Fernbleiben früher melden müssen
Clemens Arndt, Pressesprecher des Landesamts für Schule und Bildung Sachsen, erklärt bei RTL: „Wir müssen bestätigen, dass die Grundschule die Eltern über das Fehlen ihres Kindes nicht informiert haben. Das Landesamt für Schule und Bildung prüft derzeit den Sachverhalt. Daher wäre eine Aussage über mögliche Konsequenzen sehr spekulativ”. Weiter berichtet er im RTL-Gespräch: „Schulen sind im Rahmen ihrer Aufsichtspflicht beauftragt, Schülerinnen und Schüler vor Schaden zu bewahren”. Und weiter: „Wenn ein Kind fehlt und es liegt keine Abmeldung durch die Erziehungsberechtigten vor, werden die Eltern kontaktiert”.
Doch genau das scheint im Fall der kleinen Valeriia nicht geschehen zu sein! Die Mutter meldete ihre Tochter erst am Abend als vermisst, nachdem sie selbst vergeblich nach ihrer Tochter gesucht hatte.
Im Video: RTL-Reporterin vor Ort in Döbeln
Hintergrund: Stellt die Lehrkraft fest, dass ein Kind fehlt und es liegt keine Abmeldung durch die Erziehungsberechtigten vor, werden die Eltern kontaktiert. Um so herauszufinden, ob eine Krankmeldung vergessen wurde, oder gar eine Schulverweigerung vorliegt. Die Eltern werden hierzu in der Regel beim ersten Elternabend zu Beginn des Schuljahres informiert, denn sie sind als Erziehungsberechtigte im Rahmen der Schulpflicht dazu verpflichtet, ihr Kind zeitnah vom Schulbesuch zu entschuldigen. Natürlich kann es auch mal vorkommen, dass Eltern nicht erreicht werden - dann liegt ein unentschuldigtes Fehlen eines Schülers vor. In diesem Fall kann die Schulleitung die Polizei hinzuziehen.
Polizei: Kind war nicht wie gedacht in der Schule
In Valeriias Fall dauerte es jedoch Stunden, bis ihre Mutter am Abend die Polizei informierte. Trotz intensiver Suchmaßnahmen, bei denen sogar der Fluss Mulde abgesucht wurde, bleibt Valeriia unauffindbar. Der Vorfall zeigt, wie wichtig es ist, im Falle von Abwesenheit, vor allem im Grundschulalter, unverzüglich zu handeln und alle Beteiligten zu informieren.
In der Hoffnung, dass Valeriia sicher nach Hause zurückkehrt, bittet die Polizei die Öffentlichkeit um Hilfe. Wer hat das Mädchen seit Montagmorgen gesehen? Hinweise nimmt die Polizei in Döbeln unter der Tel. 03431 / 659-0 oder über den Notruf 110 entgegen. (kra)