Paar 34 Jahre nach der Tat verurteilt

Lebenslang für Heike Köttings (†28) Mörder

Heike Kötting
Heike Kötting

Mord verjährt nicht!
34 Jahre nach dem Raubmord an Heike Kötting hat das Dortmunder Schwurgericht heute sein Urteil gesprochen: Peter W. (61) und die zwei Jahre ältere Petra G. wurden zu lebenslangen Freiheitsstrafen verurteilt.

Raubmord an Heike Kötting war drei Jahrzehnte lang ein Cold Case

Der Dortmunder und die Frau aus Mönchengladbach haben Heike Kötting im Februar 1991 in deren Haus getötet. Das Gericht war demnach überzeugt, dass die Angeklagten die 28-Jährige heimtückisch aus Habgier und zur Ermöglichung eines Einbruchsdiebstahls ermordet hatten. Als die 28-jährige Kötting überraschend nach Hause kam, haben Peter W. und Petra G. sie in ihrem Nähzimmer mit einem Messer verletzt und erdrosselt.

Die Dortmunder Staatsanwältin Gülkiz Yazir
Die Dortmunder Staatsanwältin Gülkiz Yazir
RTL

Den Ermittlungen zufolge hatten die Täter Heike Kötting von hinten angegriffen, dann gewürgt und anschließend mit Stichen in den Rücken und den Hals getötet. Staatsanwältin Gülkiz Yazir sprach in ihrem Plädoyer von einem „heimtückischen Mord aus Habgier“. Auch wenn 34 Jahre nach der Tat nicht zweifelsfrei geklärt werden kann, wer zugestochen und wer das Opfer gewürgt habe, sieht sie „alle Merkmale eines gemeinschaftlichen Mordes gegeben“.

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Mit dem Urteil folgte das Gericht der Forderung der Staatsanwaltschaft. Die Verteidigung hatte auf Freispruch plädiert.

Video: Heike Kötting & Co: Die bekanntesten Cold Cases

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33 Jahre nach dem Mord klicken die Handschellen

Der Fall Heike Kötting galt jahrelang als Cold Case. Im Februar 1991 finden die Eltern ihre damals 28-jährige Tochter tot in ihrer Wohnung im Dortmunder Stadtteil Scharnhorst. Drei Tage nach dem Mord entdeckt die französische Polizei Heikes Auto an einer Autobahn bei Paris. Die deutschen Ermittler erfahren erst Monate später davon. Obwohl das Auto akribisch gereinigt wurde, können Spuren gesichert werden. Allerdings lassen sich diese mit den damaligen kriminalistischen Methoden nicht verwerten.

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Erst Jahrzehnte später gelingt es den Ermittlern, diverse DNA-Spuren konkreten Personen zuzuordnen. Im Januar 2024 wird Peter W. festgenommen, 33 Jahre nach dem Mord an Heike Kötting. Er hatte Spuren am Einbruchswerkzeug, an der Strumpfhose des Opfers und im Auto der Getöteten hinterlassen. Petra G.s DNA wurde an einem Finger der Leiche und an einem Telefonkabel im Haus gesichert. (uvo)