Schwimmbad-Drama bei MainzMann bricht zusammen – Passanten verweigern Hilfe!

Ein geplanter Schwimmbadbesuch endet tragisch.
Er wollte einfach nur schwimmen gehen, doch am Ende kostet ein Tag im Erlebnisbad Rheinwelle in Gau-Algesheim (Landkreis Mainz-Bingen) einem Mann (36) das Leben. Besonders schockierend: Zwei Passanten sollen ihm die Hilfe verweigert haben.
Zusammenbruch auf dem Parkplatz – und keiner hilft
Anfang Februar verlässt der 36-jährige Mann aus Bad Kreuznach das Schwimmbad. Kurz darauf bricht er auf dem Parkplatz zusammen. Sein Begleiter sucht verzweifelt nach Hilfe und spricht zwei Männer an. Deren Reaktionen machen fassungslos. Einer der Männer lehnt ab, er habe keine Zeit. Der andere verweist nur auf das Taxi in der Badelandschaft und geht.
Beide Männer verschwinden, ohne dem Mann zu helfen. Nur einen Tag später stirbt der 36-Jährige an den Folgen des Vorfalls. Seine Todesursache ist noch ungeklärt.
Passanten verweigern Hilfe – Polizei sucht Zeugen
Die Polizeiinspektion Ingelheim steht vor einem Rätsel. Wie konnte es so weit kommen? Warum hat niemand geholfen? Die Ermittler bitten um Hinweise aus der Bevölkerung: Wer hat den Vorfall Anfang Februar vor dem Erlebnisbad Rheinwelle in Gau-Algesheim beobachtet? Wer kennt die beiden Männer, die angesprochen wurden, aber nicht halfen? Hinweise nimmt die Polizeiinspektion Ingelheim unter der Telefonnummer 06132/65510 entgegen.
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Gesetz zur Hilfeleistung: Wann mache ich mich strafbar?
In Deutschland ist unterlassene Hilfeleistung kein Kavaliersdelikt, sondern eine Straftat. Laut Paragraf 323c des Strafgesetzbuches droht eine Geldstrafe oder sogar bis zu ein Jahr Freiheitsstrafe, wenn jemand bei einem Notfall nicht hilft, obwohl es möglich und zumutbar wäre.
Dabei reicht es oft schon, einen Notruf abzusetzen oder andere Personen zur Hilfe zu rufen. Ignorieren oder Wegschauen kann schwerwiegende Konsequenzen haben – nicht nur für das Opfer, sondern auch rechtlich für die unterlassende Person.
Der Fall aus Gau-Algesheim zeigt mal wieder, wie wichtig Zivilcourage ist. Denn: Es kann jeden treffen. Jeder kann in die Lage kommen, auf Hilfe angewiesen zu sein – und jeder kann helfen. (kra, mit dpa)