Wenn jede Sekunde zähltErste Hilfe leisten − so geht's richtig!

Frau legt Mann in stabile Seitenlage
Die stabile Seitenlage soll verhindern, dass beispielsweise Unfallopfer ersticken.

Manchmal passiert alles ganz schnell!
Ein Mensch ist auf Erste Hilfe angewiesen. Nur, wie war das noch mal mit der stabilen Seitenlage? Was ist in einem solchen Schock-Moment als Ersthelfer zu tun? Und womit kann ich wirklich helfen? Auch Günther Jauch musste beim „Wer wird Millionär-Promi-Special“ seine Erste-Hilfe-Kenntnisse unter Beweis stellen, als RTL-Moderator Jan Köppen plötzlich reglos auf dem Boden lag. Der Moderator hat das mit Bravour gemeistert. Wir erklären, was ihr im Notfall zu tun habt.

Wie leiste ich Erste Hilfe richtig?

Die meisten Menschen haben in ihrem Leben schon einmal einen Erste-Hilfe-Kurs absolviert. Beim Führerschein ist dieser sogar Pflicht. Doch schnell ist das notwendige Wissen wieder aus den Köpfen verschwunden und man denkt, man wäre in einer Notsituation nutzlos oder könnte etwas falsch machen. Stimmt aber gar nicht! Wir erklären Schritt für Schritt, wie ihr als Helfer in Not vorgehen solltet:

Wie der „Malteser Hilfsdienst e.V“. rät, ist es zuerst wichtig, dass ihr beim Helfen Selbstschutz betreibt und wenn nötig zuerst die Unfallstelle absichert. Anschließend geht ihr wie folgt vor:

  1. Schätzt den Ernst der Lage genauer ein und überprüft, ob die Person bewusstlos ist und noch atmet. Den Atem erkennt ihr daran, dass sich der Brustkorb hebt und wieder senkt oder ihr spürt aus dem Mund einen Lufthauch. Hierbei gibt das „Deutsche Rote Kreuz“ an, die Person umgehend in eine stabile Seitenlage zu bringen, sollte diese noch atmen und Puls haben – wie das funktioniert, erklären wir weiter unten.

  2. Anschließend sofort den Notruf wählen: Meist können die Mitarbeiter der Notrufzentrale euch am Telefon anleiten und die notwendigen Erste-Hilfe-Maßnahmen telefonisch erklären.

  3. Kreislaufstillstand ausschließen und Wiederbelebungsmaßnahmen einleiten: Schaut, dass die Atemwege der bewusstlosen Person frei sind. Dafür überstreckt den Kopf und hebt das Kinn an. Kontrolliert auch, ob die Zunge richtig liegt.

  4. Wenn ihr keinen Puls finden könnt, macht den Oberkörper der Person frei.

  5. Dann legt eure Handballen auf die Mitte des Brustkorbes und drückt senkrecht fünf bis sechs Zentimeter tief nach unten.

  6. Das solltet ihr 100 bis 120 Mal wiederholen. Nach 30 Kompressionen folgt zweimal eine Atemspende, also eine Mund-zu-Mund- oder Mund-zu-Nase-Beatmung.

  7. Um im richtigen Rhythmus zu bleiben, können die Songs „Stayin' Alive“ von den Bee Gees oder „Rock Your Body“ von Justin Timberlake helfen.

Wenn die Person wieder Puls hat und die Reanimation erfolgreich war, legt diese in die stabile Seitenlage und legt einen Druckverband an, sollte die Person schwer bluten.

Stabile Seitenlage - wie gehe ich vor?

Die stabile Seitenlage stellt sicher, dass die Atemwege freigehalten werden und Erbrochenes, Blut, usw. ablaufen können, erklärt das „Deutsche Rote Kreuz“ auf seiner Internetseite. Der Mund des Betroffenen wird hierbei zum tiefsten Punkt des Körpers. Der Betroffene wird so vor dem Ersticken bewahrt. Möchtet ihr einen Menschen in die stabile Seitenlage bringen, gehen Sie folgendermaßen vor:

  1. Kniet euch seitlich neben den Betroffenen und streckt seine Beine. Den Arm des Bewusstlosen, der näher bei euch liegt, legt ihr angewinkelt nach oben, sodass die Handinnenfläche nach oben zeigt.

  2. Den anderen Arm greift ihr am Handgelenk, kreuzt diesen vor der Brust und legt die Handoberfläche an dessen Wange. Dabei die Hand nicht loslassen.

  3. Nun an den gleichseitigen Oberschenkel greifen und das Bein der Person beugen.

  4. Zieht jetzt den Betroffenen zu euch herüber und richtet das oben liegende Bein so aus, dass der Oberschenkel im rechten Winkel zur Hüfte liegt.

  5. Achtet darauf, dass der Hals überstreckt ist, damit die Atemwege frei werden. Hierbei auch den Mund des Betroffenen leicht öffnen. Die an der Wange liegende Hand solltet ihr so ausrichten, dass der Hals überstreckt bleibt. (mge)

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