Stollen-Drama in Sachsen

„Tödlicher Einsturz”: Wird der vermisste Schatzsucher nie gefunden?

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Polizisten an einem Zugang zu dem alten Bergwerksstollen in Annaberg-Buchholz
Sebastian Kahnert/dpa

Bleibt sein Verschwinden ein Rätsel?
Das Schicksal des vermissten Schatzsuchers Oliver K. ist weiter ungeklärt. Vermutlich ist der 34-Jährige beim Einsturz eines stillgelegten Bergwerkstollens in Annaberg ums Leben gekommen. Die Suche nach dem Mann verlief bisher ohne greifbares Ergebnis.

Oliver K. könnte tödlichen Einsturz ausgelöst haben

Wie die Stadt mitteilt, sei der illegale Einstieg zu den Stollen erneut untersucht worden. „Momentan besteht noch keine vollständige Gewissheit, dass der Vermisste tatsächliche unter den Geröllmassen liegt“, so eine Sprecherin.

Laut Angaben von Freunden hatte er sich verbotenermaßen Zugang zu dem Schacht verschafft, um dort regelmäßig nach Mineralien zu suchen. Hat ihn seine Leidenschaft jetzt das Leben gekostet? Derzeit stehe „die Untersuchung des Verbruchbereichs im Kippenhainer Stollen im Mittelpunkt, wo der Vermisste möglicherweise einen für ihn tödlichen Einsturz ausgelöst hat“, heißt es seitens der Stadt.

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Es handelt sich dabei um einen Lüftungsschacht, der teilweise mit Geröll gefüllt sei, heißt es weiter. Dort hatten Leichenspürhunde angeschlagen. Eine endgültige Gewissheit lässt das allerdings nicht zu. Die Hunde hätten „keine eindeutige Reaktion gezeigt, die einen vollständig sicheren Schluss auf einen Leichenfund zulassen würde“, so die Sprecherin.

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Keine Hinweise, dass K. lebendig unter Tage ist

Jetzt soll mit einem Georadargerät geklärt werden, ob es in dem Bereich Hohlräume geben könnte. Sollte das der Fall sein, werde über weitere Maßnahmen wie „Bohrungen mit anschließender Kamerafahrt“ entschieden, „um Klarheit über den Verbleib des Vermissten zu gewinnen.“

Wie es genau weitergeht, hänge von den Ergebnissen der Untersuchungen ab. Wie teuer der Einsatz bisher war, sei noch nicht abzuschätzen, teilte die Sprecherin weiter mit.

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Aufgrund bisheriger Erkenntnisse geht die Polizei davon aus, dass Oliver K. in dem Stollen ist, der unweit der Einstiegsstelle eingebrochen ist. „Wir haben keine Anhaltspunkte, dass er lebendig ist unter Tage oder den Berg doch verlassen hat und sich woanders aufhält“, hatte eine Polizeisprecherin am Dienstag gesagt. K. wird seit dem 9. Oktober vermisst. (uvo)