Tochter wird in Hamburger Problem-Stadtteil von Suchtkrankem angegriffen„Das ist der der absolute Overkill für einen Vater”

So kann es nicht weitergehen!
Die Familienväter Tobias Stempien und Stefan Wiedemeyer wollen vor allem eins: Sicherheit für ihre Kinder vor der eigenen Haustür. Denn ihr Zuhause, der Hamburger Stadtteil St. Georg, ist längst keine behütete Nachbarschaft mehr.
Selbst der Weg zur U-Bahn ist unberechenbar
Polizeisirenen sind mittlerweile die Einschlafmusik seines Sohnes, erzählt Tobias Stempien im Gespräch mit RTL. Er und Stefan Wiedemeyer gründen Anfang Januar die Bürgerinitiative St. Georg, um ihr Wohnviertel wieder sicherer zu machen. Das liegt direkt neben dem Drop Inn, einer Beratungsstelle für Drogenabhängige und Treffpunkt der Szene. Außerdem neben dem Hamburger Hauptbahnhof, der durch erhöhte Polizeipräsenz sicherer gemacht wurde. Das Problem verlagert sich.
Wiedemeyer zu RTL: „Wir sind hier im Herzen von Hamburg, wie man so schön sagt. Wir haben einen Stadtteil von 12.000 Einwohnern und bei uns, direkt vor unserer Haustür, zentriert sich die Suchtproblematik einer Großstadt von zwei Millionen und unsere Gemeinschaft, in der wir leben, kann das nicht mehr aufnehmen.” Stempien: „Das, was uns bewegt, ist einfach der Weg zur Kita. Wie komme ich sicher in die U-Bahn? Wie komme ich auf die Mönckebergstraße? Es sind ein paar Meter, aber das, was um die Ecke lauert, das ist so unberechenbar und wir können das nicht einschätzen.”
Kita mit Nato-Stacheldraht gesichert

Und das führt immer wieder zu beängstigenden Situationen. „Ich habe eine kleine Tochter”, erzählt Stefan Wiedemeyer. „Ich habe mit ihr vor unserer Haustür gesessen und habe ihr den Fahrradsattel hochgeschraubt. Da kam eine suchtkranke Person unter Einfluss von schweren Betäubungsmitteln, hat probiert, sie zu ergreifen. Das ist der der absolute Overkill für einen Vater. Ich konnte das glücklicherweise verhindern. Es ist niemand zu Schaden gekommen. Aber in dem Moment war für mich klar: Wir müssen uns bewegen. Es kann so nicht weitergehen.”
Die Kita im Stadtteil ist mittlerweile mit Nato-Stacheldraht geschützt. Stempien: „Das ist einfach ein Akt des Selbstschutzes. Menschen springen rüber und hier sind weite dunkle Bereiche und da kann man sich wirklich gut verstecken und auch natürlich Sachen verstecken.” Drogen. St. Georg gehört laut polizeilicher Kriminalstatistik zu den gefährlichsten Stadtteilen Hamburgs.
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Das Ziel der Initiative: Die Politik aufmerksam machen
Oppositionsführer der CDU, Dennis Thering, will mehr Unterstützung für die Anwohner leisten: „Wir brauchen zuallererst die Erkenntnis, dass sich was ändern muss”, sagt er. „Wir müssen nicht nur im Hauptbahnhof, sondern im gesamten Gebiet rund um den Hauptbahnhof, St. Georg, alles was dazu gehört, deutlich mehr Polizeipräsenz auf der Straße haben. Wir müssen ganz St. Georg zu einer Waffenverbotszone machen.” Außerdem bräuchte es mehr Videoschutz und Straßensozialarbeiter.
Die Initiative wünscht sich noch mehr Sichtbarkeit in der Politik! „Was wir als Verein leisten können, was wir wollen, ist, dass man sich an höchster Stelle der Stadt dieses Problems annimmt. Dass es also in die gesellschaftliche Mitte, in die Hamburger Bürgerschaft getragen wird, damit Leute, die sich damit auskennen, Spezialisten, entsprechend mit diesem Problem auseinandersetzen.” Und das Zuhause ihrer Kinder so wieder sicher wird.
































