Freundin wird zum Schutzengel 20 Minuten Herzstillstand! Mitschülerin rettet Emmi (13) das Leben

Plötzlich sackt die Teenagerin leblos zu Boden!
Bis Anfang März war Emmi F. (13) eine ganz normale Schülerin der Integrierten Gesamtschule im niedersächsischen Fürstenau. Doch eines Tages bricht sie nach Unterrichtsende gemeinsam mit Freundin Johanna zu einer AG auf – dann hört ihr Herz auf zu schlagen. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt.
„Wir haben uns das Schlimmste vorgestellt”
Geistesgegenwärtig legt Johanna Emmis Beine hoch – und stellt dabei fest, dass ihre Freundin nicht mehr atmet. Trotz dieses Schockmoments greift sie sofort zum Telefon und ruft den Schulsanitätsdienst. Auch der Klassenlehrer der beiden kommt dazu und versucht, das Mädchen mit einer Herzdruckmassage wiederzubeleben. Schulleiter Jürgen Sander macht die Situation bis heute betroffen. „Es war wirklich für uns alle hier eine Extremsituation. Wir haben uns das Schlimmste vorgestellt”, erzählt er im Gespräch mit RTL.
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Glück im Unglück: Die Schule hatte erst vor Kurzem Defibrillatoren aufgehängt. Ein solches Gerät soll das Herz mit einem Elektroschock wieder in den richtigen Rhythmus, oder wie in Emmis Fall sogar wieder zum Schlagen, bringen. „Dann meldete das Gerät, dass keine Vitalfunktionen erkennbar sind. Dann ist eine ganz große Sorge ausgebrochen”, erinnert sich Sander weiter.
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Es grenzt an ein Wunder!
Bange Minuten später wird Emmi über die Landesgrenze ins nordrhein-westfälische Münster ans Universitätsklinikum Münster geflogen. Ohne die schnelle Reaktion von Johanna und den Lehrkräften wäre die Situation aussichtslos gewesen.
„Ein solch schweres kardiales Ereignis ist bei Kindern und Jugendlichen extrem selten und Emmi hatte Glück, dass die Rettungskette von der Schule, über den Notarzt bis hierher reibungslos und gut funktioniert hat“, erklärt Kinderkardiologe Dr. Philippe Grieshaber.

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Am UKM wacht Emmi wieder auf – nachdem ihr Herz 20 Minuten lang still stand! Dass sie den Vorfall tatsächlich überlebt, grenzt an ein Wunder. Ihr Nervensystem ist völlig unbeschadet. Und dennoch sind sich die Ärzte sicher: Um weiterhin gesund zu leben braucht Emmi einen dauerhaften, implantierten Defibrillator.
Ungewöhnliche Behandlungsmethode
Die gängigen Systeme für Erwachsene sind für Kinder problematisch und können gerade für ein schlankes und sehr sportliches Mädchen wie Emmi sehr belastend sein, erklären die Mediziner. Deshalb bekommt die Schülerin ein spezielles Gerät implantiert, das bisher nur von wenigen Herzzentren in Deutschland und erst das zweite Mal bei einer unter 18-Jährigen eingesetzt wird.
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Die Rechnung geht auf! Schon am dritten Tag nach der OP darf Emmi das Krankenhaus gesund und munter verlassen. Nach einer kurzen Reha geht sie nur wenige Wochen nach dem erschreckenden Vorfall wieder zur Schule!
„Ich bin froh, dass beide Mädchen wieder ganz normal am Unterricht teilnehmen”, sagt Sander. Denn daran hat kurzzeitig, oder ziemlich genau 20 Minuten lang, keiner mehr geglaubt.