Menschen nach heftigen Unwettern in Spanien vermisst

Todesflut in unserem Urlaubsparadies

Szenen wie bei einem Weltuntergang.
Heftige Überschwemmungen nach Starkregen haben in Spanien nach Behördenangaben vielen Menschen das Leben gekostet. In der östlichen Region Valencia gebe es mindestens 60 Tote, meldete der Katastrophenschutz am Mittwoch.

Genaues Ausmaß der Katastrophe noch unklar

Heftiger Regen hat in weiten Teilen Spaniens für gefährliche Überschwemmungen gesorgt und einer noch nicht bekannten Zahl von Menschen den Tod gebracht. Mindestens sieben Menschen galten am Morgen Medienberichten zufolge noch als vermisst. Der Katastrophenschutz meldete allein in der östlichen Region Valencia mindestens 60 Tote. Genauere Informationen über das bisher erkennbare Ausmaß und die Zahl der Toten gab es weiter nicht, vielerorts liefen die Rettungsarbeiten weiter. „Wir können bestätigen, dass Tote gefunden wurden”, hatte der Ministerpräsident der östlichen Autonomen Gemeinschaft Valencia, Carlos Mazón, am Dienstagabend gesagt. Er rief die Einwohner dazu auf, sich in höhergelegene Gebiete zu begeben.

Besonders schlimm war die Lage in den bei Urlaubern sehr beliebten Mittelmeer-Anrainer-Regionen Andalusien, Murcia und Valencia. Vielerorts wurden dort Straßen, Häuser und Felder überschwemmt sowie Autos und Bäume von den Wassermassen mitgerissen.

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In einigen Gebieten waren Anwohner in ihren Häusern eingeschlossen und setzten in sozialen Medien Notrufe ab, wie die Zeitung El País berichtete. Das Regengebiet, über das schon seit Tagen viel berichtet worden war, soll heute gen Nordosten weiterziehen.

Für große Teile des Landes gilt aber weiter eine Unwetterwarnung. Erst am Donnerstag werde sich die Lage in ganz Spanien wieder komplett entspannen, teilte der Wetterdienst Aemet mit.

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„Die Hagelkörner waren so groß wie Golfbälle”

Neben heftigen Regenfällen gab es auch Hagel und starke Windböen. In der andalusischen Küstenortschaft El Ejido unweit von Almería, wo der Hagel bereits in der Nacht zum Dienstag besonders heftig gewütet hatte, wurden Felder und Hunderte Fahrzeuge schwer beschädigt. „Die Hagelkörner waren so groß wie Golfbälle”, sagte Landwirtin Mercedes González (46) der Zeitung El País. „Es schien wie der Weltuntergang.”

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Vielerorts im Süden und im Osten Spaniens mussten Autobahnen und Landstraßen gesperrt werden. Auch der Flug- und der Bahnverkehr wurde beeinträchtigt. An zahlreichen Schulen und Universitäten fiel der Unterricht aus. Wegen eines Steinrutsches geriet ein AVE-Hochgeschwindigkeitszug auf dem Weg von Málaga nach Madrid kurz nach Beginn der Fahrt mit 291 Passagieren an Bord nahe der Gemeinde Álora aus den Gleisen. Dabei habe es aber keine Verletzten gegeben, teilte die spanische Bahngesellschaft Renfe mit.

Über Mallorca und den anderen Balearen-Inseln war das Unwetter mit Starkregen bereits am Montag gezogen. Inzwischen hat sich die Situation dort wieder beruhigt, obwohl für einige Gebiete – darunter auch auf Mallorca – noch die Unwetterwarnung Gelb galt.(dpa)