Ihr Fuchs-Freund und der Rosenkranz hielten sie am LebenSie lebt! Verschwundene Pilzsammlerin Giuseppina (89) im Wald gerettet

Giuseppina Bardelli (89) überlebte, weil sie Regenwasser trank.
Giuseppina Bardelli (89) überlebte, weil sie Regenwasser trank.
Facebook/LavenoMombelloeDintorni Vigili del Fuoco

Die Hoffnung stirbt zuletzt!
Giuseppina Bardelli aus Maccagno in Italien bricht auf, um in einem nahe gelegenen Wald Pilze zu sammeln. Doch die Seniorin verirrt sich. Tagelang hoffen ihre Angehörigen, dass der Mutter und Oma nichts Schlimmes zugestoßen ist. Nach vier Tagen intensiver Suche wird Bardelli endlich gefunden. Ein Wunder, das ganz Italien aufatmen lässt.

Die unglaubliche Geschichte einer tapferen Oma

Wie schon zahlreiche Male zuvor will Giuseppina mit ihrem Sohn Sergio (57) Pilze sammeln. Doch als die beiden den Wald erreichen, trennen sie sich, berichtet die italienische Zeitung Corriere della Sera. Giuseppina verliert die Orientierung, irrt immer weiter in den Wald hinein, bis sie keine Ahnung mehr hat, wo sie ist. Dann rutscht sie aus und fällt etwa sechs Meter tief in ein Farndickicht. Bei dem Sturz bricht sie sich mehrere Rippen und erleidet eine leichte Lungenperforation, sagt ihre Familie der Zeitung. „Sie hat die Orientierung verloren und ist von dem Weg abgekommen, den sie seit über 40 Jahren kennt“, sagt Roberto, ihr anderer Sohn.

„Der Fuchs und sie wurden so etwas wie Freunde“

Giuseppina habe überlebt, weil sie unter einer Buche Schutz gefunden habe, berichtet die Familie weiter. „Sie trank Regenwasser, das sie in Pfützen fand“, berichtet Roberto. Giuseppina habe auch auf ihre Erfahrung als langjähriges Mitglied des italienischen Alpenvereins beim Wandern und Klettern zurückgreifen können. „Nachts schlief sie unter Bäumen und nutzte Pflanzen als Schutz”, sagt ihr Sohn.

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Die 89-Jährige erklärt später, sie habe sich auch mit einem wilden Fuchs angefreundet, der aus Neugierde an ihr herumschnüffelte. „Der Fuchs kam mehrmals zu ihr. Sie wurden so etwas wie Freunde. Und jeden Abend betete sie den Rosenkranz. Sie wusste, dass jeder Tag ihr letzter sein könnte“, erklärt ihr Roberto weiter.

Tagelange Suchaktionen bringen endlich den ersehnten Erfolg: Rettungsteams, Feuerwehrleute und Freiwillige – unterstützt durch Drohnen und Spürhunde – können Giuseppina im rund elf Kilometer entfernten Nachbarort Monterecchio finden. Trotz der Strapazen der letzten Tage scheint ihr Zustand stabil – die 89-Jährige ist erschöpft und steht unter Schock, aber sie lebt.

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„Es war ein unbeschreibliches Gefühl“, sagt Roberto zu Corriere della Sera. „Als ich sah, wie die Carabinieri auf mich zukamen, wusste ich, dass etwas passiert war. Als sie sagten, dass sie am Leben war, war die Freude riesig.“ (kra)