Richter warnt Frauen vor diesem Mann
Samenspender „Joe Donor” zeugt 180 Kinder – dann klagt er plötzlich Vaterschaft ein

„Ich bin Joe Donor, blond, blaue Augen, sehr bekannt.“
So wirbt Samenspender Robert Charles Albon auf seinem Instagram-Profil für sein Sperma. Ein Richter am Familiengericht in Cardiff warnt jetzt vor dem Mann, der nach eigenen Angaben 180 Kinder gezeugt hat.
Lesbisches Paar ließ sich Sperma von Joe Donor liefern
Albon – oder Joe Donor (Deutsch: Joe Spender), wie er sich nennt – sucht bei Facebook und Instagram nach Frauen, die schwanger werden möchten. Immer wieder postet er Updates, wo er sich gerade aufhält und verspricht Lieferungen seines „Baby-Rührteigs“ am Tag der Bestellung. Auf Wunsch liefert er offenbar nicht nur Töpfchen mit seiner Samenflüssigkeit, sondern schwängert Frauen auch durch natürliche Empfängnis-Methoden.
Ein gleichgeschlechtliches Paar aus Wales nahm das Angebot offenbar an. Die beiden Frauen ließen sich Sperma von Joe Donor liefern. Laut einem BBC-Bericht wurde die eine Frau mithilfe einer Spritze schwanger von Albon. Als das Baby dann zur Welt kam, zog der US-Amerikaner, der in Großbritannien lebt, vor Gericht.
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Samenspender will plötzlich als Vater eingetragen werden
Er wollte Vaterschaftsrechte für das Baby des lesbischen Paares und behauptete plötzlich, dass er mit der biologischen Mutter Sex gehabt hätte und sie dadurch schwanger geworden sei. Er verlangte außerdem, dass „sein Kind“ seine andere Mutter nur noch „Tante“ nennt. Albon selbst hatte das Kind aber nur einmal kurz nach der Geburt gesehen, um ein Foto zu machen. Trotzdem wollte er als Vater in der Geburtsurkunde eingetragen werden und die Vaterrolle für das Kind übernehmen.

Das Gericht wies die Forderungen des Samenspenders zurück, wie es in dem Urteilsspruch heißt. Normalerweise werden Sorgerechtsfälle vom Gericht vertraulich behandelt. Doch in diesem Fall entschied der Richter, dass der Name des Klägers veröffentlicht wird. „Die Öffentlichkeit und Frauen, die schwanger werden wollen, sollten diesen Fall kennen und wissen, dass ihnen so eine Horrorgeschichte auch passieren kann“, zitiert die BBC den Richter.
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Richter will andere vor Joe Donor schützen
Er erklärte, er wolle Frauen „generell“ vor den möglichen Konsequenzen einer unregulierten, privaten Samenspende schützen, „aber auch vor Joe Donor selbst“. Darum werde der bürgerliche Name des 180-fachen Vaters nun veröffentlicht. „Er ist in Wahrheit ein Mann, der Kontrolle sucht“, erklärte der Richter. „Frauen und Kinder sind fast wie eine Ware für ihn und er versucht immer mehr Kinder über die Welt verteilt zu zeugen.“ Joe Donor habe nicht nur Frauen in Großbritannien geschwängert, sondern auch in den USA, Australien, China und Argentinien, so das Gericht.
Für das lesbische Paar hatte der Fall dramatische Konsequenzen. Auch wenn der Familienrichter den beiden Frauen das alleinige Sorgerecht für ihr Kind zusprach. Laut BBC soll die Beziehung der beiden durch den Stress, den der Gerichtsstreit für das Paar auslöste, zerbrochen sein. Die biologische Mutter des Babys habe an Depressionen, Angstattacken und Suizidgedanken gelitten, die durch den juristischen Ärger mit Joe Donor schlimmer geworden seien.
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Samenspender hat Kontakt zu 60 Kindern
Der Samenspender darf jetzt nur noch „Briefkasten-Kontakt“ mit dem Kind der beiden Frauen pflegen. Das heißt, zum Geburtstag oder zu besonderen Anlässen darf er Karten schicken, sodass das Kind weiß, dass es einen Erzeuger hat. Wenn es volljährig wird, darf das Kind selbst entscheiden, ob es Kontakt zu Robert Charles Albon möchte.
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In einem Interview mit der Sun behauptet Albon, dass er zu etwa 60 seiner 180 Kinder Kontakt habe. Er bevorzuge es, wenn er eine „Beziehung“ zu den Müttern habe. Nach eigenen Angaben war er auch bei mehreren Geburten dabei. „Die Leute fragen oft, ob ich eine spezielle Fruchtbarkeits-Diät habe“, schreibt der Samenspender bei Instagram. „Ja, ein blutiges Steak und ein Bier. Schreibt mir, wenn ihr Hilfe mit einem Baby braucht.“ Die „Hilfe mit einem Baby“ könnte dann aber wie in dem aktuellen Fall auch in einem Sorgerechtsstreit vor Gericht enden. (jgr)