Gewalttat in Bad Oeynhausen
Philippos (20) nach Abiball totgeprügelt - das wissen wir über den Tatverdächtigen (18)
Er ist der Polizei bestens bekannt!
Philippos (20) stirbt durch die Hand eines polizeibekannten 18-Jährigen. Schläge und Tritte beenden einen feierlichen Tag und ein junges Leben. Der tatverdächtige Syrer sitzt inzwischen in U-Haft und schweigt - was wir dennoch über ihn wissen.
Bad Oyenhausen: Tatverdächtiger lebt seit 2016 in Deutschland
Bad Oeynhausen ist voll am Abend des 22. Juni. Neben dem Abiball findet in der Innenstadt eine große öffentliche Feier statt, die viele Menschen anlockt. Philippos verlässt den Abiball seiner Schwester zusammen mit einem Freund. Sie gehen durch den Kurpark und treffen auf eine Gruppe Jugendlicher. Einer in dieser Gruppe ist der festgenommene 18-Jährige. Er lebt seit 2016 in Deutschland, kommt im Rahmen einer Familienzusammenführung aus dem kriegsgebeutelten Syrien.
Seine Polizeiakte ist umfangreich: Acht Mal soll er ab 2020 wegen Diebstahls aufgefallen sein - in einem Fall in schwerer, räuberischer Weise. Hinzu kommen Einträge wegen Hausfriedensbruch und gefährliche Körperverletzung, wie der Focus aus Ermittlerkreisen erfahren haben will. 2022 soll er einem Kontrahenten einen Schlagstock auf den Kopf geschlagen haben. Auch diverse Drogendelikte gehen auf das Konto des 18-Jährigen. 2022 wird wegen eines Vergewaltigungsversuchs sowie des sexuellen Missbrauchs von Kindern ermittelt - das Verfahren wurde jedoch eingestellt, schreibt Focus.

Ende 2023 zieht er mit seiner Familie nach Bad Oeynhausen. Laut den bisherigen Ermittlungen ist die Gewalt gegen Philippos ausschließlich von dem 18-Jährigen ausgegangen, so die Polizei.
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Die Aggressivität, mit der der 18-Jährige vorgeht, ist auffällig. Er soll Philippos zunächst von der Gruppe weggezerrt und dann vielfach auf seinen Kopf eingeschlagen und getreten haben. Philippos liegt da längst am Boden, wehrlos, dem Tode nah. Trotzdem findet der Schläger kein Ende. Von einem regelrechten Gewaltrausch ist später in der Presse die Rede. Noch immer sind viele Mittäter aus der Gruppe flüchtig. Mit einer Not-Operation versuchen die Ärzte, das Leben des 20- Jährigen zu retten. Er wird ins künstliche Koma versetzt. Am Montag erklären die Mediziner Philippos dann für hirntot.
Im Video: So trauert seine Familie um den 20-jährigen Philippos
Großes Entsetzen über Gewalttat
„Angesichts der Festnahme eines 18-jährigen Hauptverdächtigen mit Migrationshintergrund müssen wir jetzt eine offene und ehrliche Diskussion über die Konsequenzen aus diesem Vorfall führen”, sagt Bad Oeyenhausens Bürgermeister Lars Bökenkröger der Deutschen Presse-Agentur. „So sein Kind zu verlieren, seinen Bruder zu verlieren, das ist fast nicht auszuhalten”, sagt NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU).
Er fordert: „Dieser Täter muss einer gerechten Strafe zugeführt werden.“ Deutschland müsse „besser werden darin, solche Intensivstraftäter, Gewaltstraftäter, die keine deutschen Staatsbürger sind, auch abzuschieben“, sagt Wüst. Sahra Wagenknecht (BSW) bezeichnet die Gewalttat als „ein Sinnbild gescheiterter Migrations- und Integrationspolitik“. Für Philippos Familie ist das alles zur Zeit nur ein schwacher Trost. Im Interview mit RTL sagt sein Vater: „Wir werden uns erst freuen, wenn alles ganz vorbei ist und alle hinter Gittern“, so Dimitri Tsanis (51). (xes)