Prozessbeginn in ParisZwölfjährige Lola grausam ermordet! Angeklagte gesteht die Tat

Die Mutter von Lola trifft vor dem Landgericht zum Prozess gegen eine Frau ein, die das damals zwölfjährige Mädchen im Jahr 2022 vergewaltigt, gefoltert und getötet haben soll.
Die Mutter von Lola trifft vor dem Landgericht zum Prozess gegen eine Frau ein, die das damals zwölfjährige Mädchen im Jahr 2022 vergewaltigt, gefoltert und getötet haben soll.
Julien De Rosa/AFP/dpa

Dieser Fall hat großes Aufsehen erregt.
Drei Jahre nach der grausamen Ermordung der zwölf Jahre alten Lola in Paris hat am Freitag der Prozess gegen die mutmaßliche Täterin begonnen. Die heute 27 Jahre alte Frau, die als psychisch labil beschrieben wird und zeitweise obdachlos war, steht im Verdacht, das Mädchen gefoltert, sexuell missbraucht und getötet zu haben. Jetzt wendet sich die Angeklagte vor Gericht mit emotionalen Worten an die Familie des Mädchens.

Bewegende Momente vor Pariser Gericht

Angehörige des Mädchens trugen im Gerichtssaal T-Shirts mit dem Porträt des blonden Mädchens und den Worten „Du warst die Sonne unseres Lebens”. Eine Frau brach in Tränen aus, als die Angeklagte hereingeführt wurde.

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Zu Beginn des Prozesses hat die Angeklagte ein Geständnis abgelegt. „Ich möchte die ganze Familie um Verzeihung bitten. Was ich getan habe, ist schrecklich, und ich bereue es”, sagte die 27-Jährige, wie die Zeitung Le Parisien aus dem Gerichtssaal berichtete.

Bewohner eines zehnstöckigen Wohnblocks im Pariser Norden hatten bemerkt, wie die Angeklagte an einem Nachmittag im Oktober 2022 mehrere Koffer und eine schwere Plastikbox in die Eingangshalle schleppte. Etwa anderthalb Stunden vorher war sie auf Aufnahmen der Überwachungskamera zu sehen, wie sie das Mädchen ansprach, dessen Eltern als Hausmeister des Gebäudes arbeiten.

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Lola wurde vergewaltigt und ermordet

Nach Erkenntnissen der Ermittler spielten sich in der Zwischenzeit grausige Dinge ab. Die Verdächtige nahm das Mädchen demnach mit in die Wohnung ihrer Schwester, vergewaltigte sie, verletzte sie mit einem Cutter und erstickte sie mit Klebeband. Die Leiche steckte sie in eine große Plastikbox .Am Tag nach der Tat wurde die Frau festgenommen. Im Verhör zeigte sie sich ungerührt vom Tod des Mädchens. Sie sei wütend auf deren Mutter gewesen, die ihr keinen Badge für die Nutzung des Aufzugs hatte geben wollen, sagte sie aus. Einige Tage vor der Tat hatte die Verdächtige im Internet nach satanischen Praktiken gesucht.

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Rechtsextreme Politiker hatten den Fall genutzt, um eine Debatte über Abschiebungen anzustoßen, da die Tatverdächtige aus Algerien stammt und eine Ausreiseaufforderung ignoriert hatte. Lolas Familie hatte dazu aufgerufen, die Tat nicht politisch auszuschlachten und deren Namen nicht für Veranstaltungen zu nutzen.

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Der Angeklagten droht eine lebenslange Haftstrafe

Nach Aussagen von Experten leidet sie nicht unter einer psychischen Krankheit. Sie war in Algerien bei Verwandten aufgewachsen und legal nach Frankreich eingereist. Da ihr Visa abgelaufen war, hatte sie eine Ausreiseaufforderung erhalten. Zuletzt hatte sie weder einen festen Wohnsitz noch eine Arbeit und konsumierte regelmäßig Haschisch .Der Prozess dauert bis Freitag kommender Woche. Im Fall einer Verurteilung droht der Angeklagten eine lebenslange Haftstrafe.

Verwendete Quellen: AFP, dpa