Es arbeitete für einen Hungerlohn!
Paar foltert Dienstmädchen (13) zu Tode – weil es Schokolade stibitzt hat

Sie war erst 13 Jahre alt...
Ein Dienstmädchen, das in lokalen Medien nur unter dem Iqra bekannt ist, stirbt am Mittwoch (12. Februar) in einem Krankenhaus in Pakistan an seinen schweren Verletzungen. Eine erste polizeiliche Untersuchung ergibt, dass es schwer misshandelt worden sein soll. Angeblich zur Strafe, weil Iqra Schokolade gestohlen haben soll.
Ehepaar unter Mordverdacht festgenommen
Der Fall in Rawalpindi (Pakistan) hat Empörung ausgelöst und unter dem Hashtag #JusticeforIqra Zehntausende von Aufrufen im Netz ausgelöst, die die Debatte über Kinderarbeit und die Misshandlung von Hausangestellten entfachen. „Ich war innerlich völlig erschüttert, als sie starb“, sagt Iqras Vater, Sana Ullah, der BBC. Er gibt an, er habe am vergangenen Mittwoch einen Anruf von der Polizei wegen Iqra erhalten. Als er zum Krankenhaus eilt, sieht er sein Kind bewusstlos in einem Bett liegen. Iqra stirbt Minuten später.
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Die 13-Jährige soll schon mit acht Jahren als Dienstmädchen gearbeitet haben. Ihr Vater (45) hätte keine andere Wahl gehabt, als sein Kind arbeiten zu lassen, da er Schulden habe, so der Bericht. Seit zwei Jahren soll sie auf die acht Kinder des Ehepaars aufgepasst haben. Dafür habe sie umgerechnet etwa 27 Euro verdient – pro Monat.
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„Mein Herz weint Tränen aus Blut“
Polizisten geben später an, Iqra sei gefoltert worden, weil sie zuvor Schokolade gestohlen habe. Den Beamten nach habe es Hinweise auf vorherige Misshandlungen gegeben. Unter anderem hat Iqra Brüche an Armen und Beinen, außerdem eine schwere Kopfverletzung, heißt es. „Mein Herz weint Tränen aus Blut. Wie viele sind jeden Tag in ihren Häusern der Gewalt ausgesetzt für einen einfachen Job?“, schreibt die Aktivistin Shehr Bano auf X. „Wie lange werden die Armen ihre Töchter noch auf diese Weise ins Grab bringen?“
„Sie starb wegen Schokolade?“, fragt ein Nutzer auf X. „Dies ist nicht nur ein Verbrechen, sondern ein Spiegelbild eines Systems, das es den Reichen ermöglicht, die Armen als Wegwerfartikel zu behandeln“, sagt ein anderer. Iqras Arbeitgeber, Rashid Shafiq und seine Frau Sana, sind verhaftet worden, ebenso wie ein Koranlehrer, der für die Familie gearbeitet hat. Der Lehrer hat Iqra ins Krankenhaus gebracht. Er soll gesagt haben, dass der Vater des Mädchens gestorben und ihre Mutter nicht zu Hause sei. (xes)