Trotz Hinweisen bleibt sie zunächst im JobKita-Mitarbeiterin Vivian K. soll Kinder misshandelt haben – jetzt spricht eine Mutter!

von Josephine Kahnt, Christo Tatje und Johanna Kroke

Schläge, Drohungen und den Mund zu kleben!
Was sich in einer Kita in Nienburg (Sachsen-Anhalt) abgespielt haben soll, macht sprachlos. Eineinhalb Jahre lang soll eine Mitarbeiterin Vivian K. ihre Schützlinge dort misshandelt haben. Entlassen wird sie erst lange, nachdem die Vorwürfe bekannt werden. Die Frage nach der Verantwortung bringt jetzt Aufruhr in die Gemeinde. RTL spricht mit einer Mutter, deren Kind selbst betroffen ist.

Kind fürchtet nach ersten Kita-Tag Schläge

Es sind die ersten Tage ihres Kindes in der Kita: Eine aufregende Zeit für die ganze Familie und ein neuer Lebensabschnitt für die Kleinen. Doch diesen Start hatte sich die Mutter ganz anders vorgestellt, erzählt die Frau im Interview mit RTL. Sie möchte unerkannt über das sprechen, was ihr Kind erlebt hat.

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Denn ihr Kind sei schon in der Eingewöhnung traumatisiert worden. „Sie hat immer geweint, hat auch mehrfach beim Toilettengang gesagt: Bitte nicht hauen. Und ja, es war halt schon ganz schön krass“, erinnert sie sich. Damit ist die Kita-Zeit für ihr Kind direkt vorbei. Die Mutter erstattet Anzeige und die Großeltern springen für die Kinderbetreuung ein.

Video-Tipp: Stopp, bis hierhin und nicht weiter!

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Mitarbeiterin soll Kinder auch gefilmt haben

Verantwortlich für die Vorfälle soll Vivian K., eine Mitarbeiterin der Kita in Nienburg, sein. In insgesamt neun bekannten Fällen soll sie Kinder misshandelt haben, sagt der Linke-Politiker Matthias Henning Kersten zu RTL. In seiner Funktion als Stadtratsabgeordneter hätten sich einige betroffene Eltern an ihn gewandt, nachdem er erste Hinweise auf seinen Social-Media-Profilen öffentlich gemacht habe.

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„Es müssen in den anderthalb Jahren so viele schreckliche Dinge passiert sein. Von Kindern Pflaster auf den Mund kleben, damit die ruhig sind, bis Kinder auf den Mund hauen, weil sie gespuckt haben“, fasst er Berichte der Eltern zusammen. Anders würden es die Kinder ja nicht lernen, sei die Begründung der Kita-Mitarbeiterin gewesen. Sogar Videos von den Kindern habe Vivian K. gemacht. Diese habe sie teilweise privat weitergeschickt, teils aber auch als Druckmittel gegen die Kinder eingesetzt, damit diese sich besser benehmen.

Wer trägt die Verantwortung?

Trotz erster Hinweise an die Kita-Leitung im September 2024 soll diese nicht gehandelt haben. Erst ein knappes Jahr später sei reagiert und die Erzieherin entlassen worden. Ein Jahr, in dem Vivian K. habe weitermachen können. Ein Jahr, in dem es zu weiteren Vorfällen gekommen sei. Die Polizei bestätigt RTL gegenüber zwei bislang vorliegende Strafanzeigen und laufende Ermittlungen. Die Kita und ihr Träger, die Stadt, verweisen genau darauf und wollen sich nicht äußern.