Nach Hoteleinsturz in Kröv
Mutter Edi richtet rührende Worte an Retter – „Ihr seid vom Himmel gesandt worden!”
„Ich möchte über das große Wunder sprechen!”
Stundenlang liegen Edi, ihr Mann Mark und ihr kleiner Sohn Jamie unter den Trümmern des eingestürzten Hotels im rheinland-pfälzischen Kröv. Retter können die Familie aus den Niederlanden schließlich befreien. „Ihr seid Engel”, sagt die junge Mutter jetzt in einer Videobotschaft, die RTL vorliegt.
„Das Wunder von Kröv”: Edi ist dankbar am Leben zu sein

Den Moment, als die 23-jährige Edi und ihr Sohn Jamie lebendig aus den Trümmern getragen werden, nennt die niederländische Familie „das Wunder von Kröv“. Die beiden haben das Glück, unter einem Türrahmen verschüttet zu werden. So überleben sie das Unglück, bei dem zwei Menschen sterben und viele verletzt werden, völlig unversehrt.
Die junge Mutter kann das noch immer nicht glauben. In der Videobotschaft hebt sie den Rock in die Kamera, den sie in der Unglücksnacht getragen hat. „Er wird schon beschädigt, wenn ich mit dem Nagel darüber gehe“, sagt sie. Obwohl sie so lange unter den Trümmern gewesen sei, habe er nicht den geringsten Schaden.
Die Retter bezeichnet sie als „Engel”, als Menschen, die „vom Himmel gesandt” wurden. „Vielen Dank, dass sie sich für diesen Beruf entschieden haben”, sagt Edi. Sie erinnert sich noch genau an den Moment, als sie nach Stunden des Bangens in der Dunkelheit endlich sicher ist, dass sie überleben wird. „Wie froh war ich, als ich das freundliche Teddybärengesicht des ersten Rettungshelfers gesehen habe”, so Edi in ihrem Video.
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Video: „Ein Wunder, dass so viele Menschen überlebt haben”
Nach Hoteleinsturz an der Mosel: Familienvater kämpft mit den Folgen
Ihren Mann Mark hat es allerdings deutlich schlimmer erwischt. Er ist rund 13 Stunden eingeklemmt. „Er lag auf dem Rücken und seine Beine waren nach hinten verdreht. Die waren so gequetscht, dass sich das Blut gestaut hat und er nun so etwas wie eine Blutvergiftung hat, seine Muskeln wurden sehr gequetscht”, erzählt Edi kurz nach dem Unglück. Mark habe drei große Schnittverletzungen am Rücken und am Oberschenkel. Er wird in eine Spezialklinik nach Trier verlegt und liegt zunächst sogar im Koma.
Nach RTL-Informationen soll er nach einer weiteren Operation jetzt noch einmal verlegt worden sein. In einer Spezialklinik im niederländischen Groningen soll seine Blutvergiftung weiter behandelt werden. Nach seiner Rettung war der Familienvater für seine Angehörigen kaum wiederzuerkennen. Sein Körper war stark aufgeschwemmt, erzählten Familienmitglieder RTL. Er sei „doppelt so groß wie vorher“ gewesen.
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Edi sagt trotzdem: „Gott hat uns den Ober-Schutzengel geschickt“. Die ganze Familie sei sehr gläubig. Sie ist überzeugt, dass die lieben Gebete von allen geholfen hätten, das Unglück zu überleben.

Trauer und Zuversicht nach Hotel-Einsturz in Kröv
Am Sonntag waren Angehörige, Retter und Einsatzkräfte zu einem Gottesdienst gekommen, um der Opfer zu gedenken. In einem Pfarrgarten an der Kirche hielten sie inne, danach tauschen sie sich aus. „Es geht darum, Worte zu finden für die vielen verschiedenen Emotionen, die im Raum stehen”, sagte Polizeiseelsorger Hubertus Kesselheim.
Gebetet wurde auch für Mark. „Gib ihm die Kraft, es zu überstehen, und die Kraft, zu seiner Familie zurückkehren zu können”, sagte Kesselheim in einer Fürbitte.