„Großartigste Geschichte, die ich mir je hätte vorstellen können“

HIV-AIDS-Camp wird geschlossen – weil es weniger kranke Kinder gibt!

Gemeinsam verbrachten die Kinder Zeit in Minnesotas Natur. (Symbolbild)
Gemeinsam verbrachten die Kinder Zeit in Minnesotas Natur. (Symbolbild)
Imago

Dieser Ort war für so viele leidende Kinder lebenswichtig!
Über Jahrzehnte hinweg besuchen an HIV und AIDS erkrankte Kinder ein Camp in Minnesota (USA). Dort erleben die kranken Kinder eine fröhliche, unbeschwerte Zeit. Nun wird das Camp verkauft – doch der Grund ist ein besonders fröhlicher!

Camp-Ende für Gründer „großartig”

Nachdem Nile Sandeen Einsamkeit und Abneigung wegen seiner Krankheit erfährt, meldet sich der Student Neil Willemson 1993 mit einer Idee bei der Familie des damals Siebenjährigen. Er möchte die große Barriere, die die HIV-Erkrankung dem Schüler auferlegt, brechen. Um dies zu schaffen, gründet er das Camp One Heartland – und schenkt neben Sandeen vielen kranken und traurigen Kindern die vielleicht schönsten Wochen ihres Lebens! Gemeinsam wird gebadet, gewandert und gebastelt, voller Verständnis für die Krankheit.

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Doch damit ist nun Schluss! Obwohl das Camp von Jahr zu Jahr zu einem immer größeren Erfolg wird, kranke Kinder aus den gesamten USA begeistert, steht das Gelände nun zum Verkauf. Die Zahl der an HIV oder AIDS erkrankten Kinder sinkt seit der Gründung so stark, dass ein Camp nicht mehr notwendig sei.

Für Willemson ist dieses Ende „die großartigste Geschichte, die ich mir je hätte vorstellen können. Das ist etwas, was ich nie hätte vorhersagen können.“

Im Video: Ist dieses Mittel der Durchbruch gegen HIV?

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Asche von totem Kind wurde auf dem Camp-Gelände verstreut

Anfangs gehört auch der Tod zu den ständigen Begleitern des Camps. Auch der zwölfjährige Chris verliert den Kampf gegen die Krankheit, seine trauernde Mutter verstreut die Asche ihres Kindes auf dem Gelände in Minnesota. Sie weiß genau, wie viel Glück und Freude ihr Chris bei den regelmäßigen Besuchen verspürte.

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Für seinen Bruder Dylan Edwards ist der Verkauf dementsprechend „herzzerreißend“ – und trotzdem zeigt auch er Verständnis: „Aber der Zweck des Camps war die Betreuung kranker Kinder“, zitiert ihn der Minnesota Star Tribune. Wenn es so wenige seien, dass ein Camp nicht durchführbar sei, „dann ist es schwer, deswegen ein schlechtes Gewissen zu haben.“

Und diese Erkenntnis würde seinem Bruder garantiert auch ein Lächeln ins Gesicht zaubern! (fkl)