Nach Messerangriff in SolingenWas wir bisher über den mutmaßlichen Täter Issa al H. wissen

Hat der Attentäter von Solingen falsche Asylangaben gemacht?
Wahllos sticht der IS-Anhänger Issa al H. am Freitag (23. August) auf Menschen ein. Auf der Tatwaffe finden die Ermittler DNA-Spuren des 26-Jährigen, dabei hätte der Syrer eigentlich gar nicht mehr in Deutschland sein sollen.
Viele ungeklärte Fragen über Issa al H.
Der heute 26-jährige Syrer kommt am 25. Dezember 2022 nach Deutschland. Nach den europäischen Dublin-Regeln ist jedoch Bulgarien für sein Asylverfahren zuständig, da er dort zuvor registriert worden war. Die bulgarischen Behörden stimmen einem Übernahmegesuch aus Deutschland zu, doch dazu kommt es nicht. Ein erster Versuch, den Mann nach Bulgarien zurückzuschicken, scheitert am 3. Juni 2023, da die Behörden ihn in seiner Unterkunft in Paderborn nicht antreffen. Normalerweise müssen dann weitere Versuche folgen, doch auch dazu kommt es nicht.
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Das heißt: Eigentlich hätte Issa al H. nicht mehr in Deutschland sein sollen. Warum er aber trotzdem hierbleiben konnte, scheint bisher nicht geklärt. Außerdem soll er sich nach Informationen des Recherche-Teams von WDR und NDR in seinem Asylverfahren auf einen Verwandten in Deutschland berufen haben, einen solchen Verwandten konnten die Behörden aber nicht feststellen.
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DNA des Verdächtigen an Tatwaffe festgestellt
Nach RTL-Informationen finden die Ermittler ein Handy und ein Tablet, die möglicherweise dem 26-jährigen Syrer gehören, in einem Gully in Tatortnähe. Beide Geräte seien laut Polizei aufgrund eines Wasserschadens derzeit nicht überprüfbar. Das Handy und das Tablet seien völlig durchnässt und müssen erst getrocknet werden, bevor sie den Ermittlern weiteren Aufschluss liefern können.
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Außerdem haben die Ermittler nur wenige hundert Meter vom Tatort die Tatwaffe sichergestellt – ein 15 Zentimeter langes Messer. An der Tatwaffe der tödlichen Attacke von Solingen hat die Polizei DNA-Spuren des Verdächtigen gefunden und in der Asylunterkunft von Issa al H. einen Messerblock sichergestellt, in dem die Tatwaffe fehlte.
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Attentäter von Solingen tötete seine Opfer mit gezielten Stichen in den Hals
Willkürlich soll Issa al H. bei beim „Festival der Vielfalt” in Solingen auf Besucherinnen und Besucher eingestochen haben – das Messer immer gezielt auf die Hälse gerichtet. Zwei Männer und eine Frau sterben, sechs weitere werden zum Teil schwer verletzt. Am Samstagabend stellt sich der 26-Jährige der Polizei, sitzt jetzt in Untersuchungshaft. Die Terrormiliz IS hat den Anschlag mittlerweile für sich reklamiert.