Sechs schlimme Angriffe an einem Wochenende

Jugendliche mit Messer schwer verletzt – Polizei sucht Zeugen!

Dem Angriff in Daun dürfte ein persönlicher Konflikt zwischen dem Opfer und dem mutmaßlichen Täter vorausgegangen sein. (Symbolbild)
Beiden Fällen soll ein Streit vorausgegangen sein. Die Polizei sucht dringend Hinweise. Ein Tatverdächtiger in Erfurt wurde zwischenzeitig festgenommen, ist inzwischen aber wieder auf freiem Fuß. (Symbolbild)
David Inderlied/dpa

Es war ein blutiges Wochenende...
In Erfurt-Vieselbach ist Sonntagabend (2. Februar) ein Junge (14) offenbar durch Messerstiche schwer verletzt worden. Der Teenager wird in einem Krankenhaus behandelt. Auch in Rüsselsheim kommt es am Wochenende zu einer ähnlichen Tat. Ein 16-Jähriger bekommt bei einem Streit einen Stich in den Rücken. Nicht die einzigen Fälle – die traurige Messer-Bilanz eines Wochenendes.

Jugendliche sollen in Erfurt in Streit geraten sein

Ein 14-Jähriger wird verletzt an einer Bushaltestelle in Erfurt gefunden. Für den Rettungseinsatz wurde auch ein Hubschrauber alarmiert. Polizisten können einen tatverdächtigen 16-Jährigen festnehmen, der aber bald wieder auf freien Fuß gesetzt wird. Auslöser des Messer-Angriffs soll ein Streit unter den Jugendlichen gewesen sein. Nähere Hintergründe dazu sind nicht bekannt. Der 16-Jährige wurde seinen Eltern übergeben.

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Drei junge Männer sind zudem in Konstanz in Baden-Württemberg bei einem Messerangriff schwer verletzt worden. Wie die Polizei mitteilt, waren die 17, 18 und 19 Jahre alten Jugendlichen und Männer in der Nacht zum Sonntag (2. Februar) mit drei Mädchen in der Fußgängerzone unterwegs. Einer Sprecherin zufolge war die Gruppe in einer Bar gewesen und vermutlich auf dem Heimweg, als zwei unbekannte Männer von hinten an sie herantraten und die Mädchen beleidigten.

Ein verbaler Streit und eine körperliche Auseinandersetzung folgten. Dabei sollen die Unbekannten den Jugendlichen und die beiden Männer durch mehrere Messerstiche schwer verletzt haben. Eines der Mädchen bekam laut Polizei einen Schlag gegen den Kopf, die anderen beiden blieben unverletzt. Nach derzeitigem Stand hätten sich Opfer und Angreifer nicht gekannt. „Es gab keine Vorgeschichte”, sagte die Sprecherin.

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Auch Messer-Angriffe in Hessen am Wochenende

Ein weiterer Jugendlicher (16) ist bei einem Streit in Rüsselsheim mit einem Messer verletzt worden. Nach Angaben der Polizei sei der Teenie am Samstagabend (1. Februar) mit einem Unbekannten in Streit geraten. Im Verlauf der Auseinandersetzung schlug der Unbekannte dem Jugendlichen mehrfach ins Gesicht und verletzte ihn mit einem Messer am Rücken.

Der 16-Jährige kam mit Verletzungen ins Krankenhaus. Der Täter flüchtete. Die Polizei ermittelt nun in beiden Fällen wegen gefährlicher Körperverletzung und sucht nach Zeugen. In Mörfelden-Walldorf kommt es ebenfalls zu einem Messer-Angriff: Ein junger Mann ist durch zwei Stiche ins Bein verletzt worden, teilt die Polizei mit. Der 19-Jährige soll seinen Kontrahenten (18) mit Faustschlägen attackiert, dieser ihn dann wiederum mit einem Messer angegriffen haben. Der mutmaßliche Täter flüchtete. Er wurde später von der Polizei festgenommen und nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen freigelassen.

Gewerkschaft der Polizei forderte konsequenteres Vorgehen

Während die Polizei weiter zu den aktuellen Fällen ermittelt, warnt die Gewerkschaft der Polizei (GdP) vor einer besorgniserregenden Entwicklung: Laut GdP-Sprecher Benjamin Jendro haben Messerangriffe in den vergangenen Jahren deutschlandweit zugenommen – auch weil Messer als Alltagsgegenstände überall verfügbar sind. Doch die bisherigen Maßnahmen, wie Messerverbotszonen in öffentlichen Verkehrsmitteln oder auf Veranstaltungen, reichen nicht aus, so Jendro. „Kein Terrorist und auch kein Schwerstkrimineller lässt sich aber von Verbotsschildern abhalten. Deshalb bleiben wir bei den Messerverbotszonen skeptisch und sehen in ihnen wenn überhaupt ein nachhaltiges Element zur Bekämpfung von Jugendgruppengewalt. Solche Zonen sind unglaublich personalintensiv.”

Angesichts der jüngsten Angriffe fordert die GdP ein generelles Trageverbot für Messer in der Öffentlichkeit, da die „Politik bisher keinerlei Antworten auf die wachsende Problematik gefunden hat”, so Jendro. (xes, dpa)