„Ich wünschte, ich wäre nie dort gewesen”Familienvater erlebt Flugzeugabsturz auf Mallorca hautnah mit

Sie müssen das Drama mitansehen.
Miquel Arbona und seine Familie sind auf Mallorca auf dem Rückweg von einem Bootsausflug, als vor ihren Augen ein Leichtflugzeug ins Meer stürzt. Zwei Menschen sterben.

Miquel Arbona sieht Flugzeug „nur zwanzig Meter über uns” in der Luft

Von Port de Sóller aus sticht die Familie am 2. August in See. Miquel Arbona und seine Liebsten verbringen die Zeit an Bord eines Bootes auf dem Mittelmeer, berichtet die Mallorca Zeitung (MZ). „Ich wünschte, ich wäre nie dort gewesen”, sagt der Mallorquiner der MZ-Schwesterzeitung Diario de Mallorca. „Ich kam gerade von einem Ausflug mit meiner Frau und meinen drei Kindern im Alter von sechs, vier und einem Jahr zurück. Das Kleinflugzeug flog sehr niedrig, nur zwanzig Meter über uns.”

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Mallorca: Familienvater markiert Position auf GPS-Gerät

Ein Kleinflugzeug stürzte am Samstagabend (2. August) vor einem der beliebtesten Häfen Mallorcas ab - dem Port de Sóller. Bislang ist wenig bekannt. Weder, was die Ursache für den Unfall war, noch wie viele Menschen an Bord gewesen sind. Bislang wurden noch Wrackteile gefunden.
Das Kleinflugzeug stürzte vor der mallorquinischen Küste ins Meer.
Eibner-Pressefoto/Juergen Augst

Miquel Arbona sieht das Flugzeug „komplett senkrecht” in der Luft stehen. „Es bohrte einen Flügel ins Meer, und die Wassermenge, die hochspritzte, wirkte wie ein Geysir. Dann brach es auseinander, und ich sah, wie es unterging. Es schwamm höchstens eine Minute.” Als niemand herauskommt, markiert der Mallorquiner seine Position auf seinem Plotter, einem GPS-Gerät. „Als ich sah, dass beim Sinken des Kleinflugzeugs Luftblasen aufstiegen, markierte ich auch diese Position auf dem Plotter, damit man es lokalisieren konnte. Der Plotter zeigte mir an, dass es in etwa 30 Metern Tiefe lag. Anschließend alarmierte ich die Rettungsdienste.”

Der Unfall habe „nicht länger als 30 oder 35 Sekunden” gedauert, erinnert sich Miquel Arbona. Als er bemerkt, dass die Taucher an der falschen Stelle nach dem Flugzeug suchen, wird er selbst aktiv. „Da ich die Position bereits gespeichert hatte, stieg ich mit den Suchkräften ins Boot und zeigte die Stelle, an der die Blasen aufgestiegen waren. Als sie dort suchten, fanden sie es.”

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Zwei Menschen sterben bei Flugzeugabsturz auf Mallorca

Sein einjähriger Sohn habe von dem Drama nichts mitbekommen und der der Vierjährige „nur sehr wenig”, sagt Miquel Arbona zu Diario de Mallorca. „Der Sechsjährige konnte die ganze Nacht nicht schlafen. Er sagte zu mir: ‘Papi, wann kommen sie aus dem Flugzeug raus?’ Es flog in nur 20 Metern Höhe über unser Boot hinweg, nur eine halbe Seemeile vom Eingang der Hafeneinfahrt von Port de Sóller entfernt.”

Die Insassen des Leichtflugzeugs – ein 60-jähriger US-Amerikaner und sein 13-jähriger Sohn – überleben nicht. Weil das Flugzeug nur 150 Meter vor der Küste abstürzte, hätte das Unglück noch deutlich dramatische Folgen haben können: Zu dem Zeitpunkt befanden sich zahlreiche Menschen auf Booten.