Festnahme nach Tragödie in SpanienPflegevater (72) vergisst Kleinkind in Auto – tot

Jahrelang kümmert er sich um bedürftige Kinder, nun unterläuft ihm ein grauenvoller Fehler.
Gemeinsam mit seiner Frau zieht ein spanischer Pflegevater fremde Kinder groß, hat zuletzt einen kleinen Jungen in seiner Obhut. Mit ihm im Auto fährt er zu einer Kindertagesstätte, doch anstatt den Jungen abzuliefern, vergisst er ihn in seinem Wagen. Wenig später ist das Kind tot.
Kleinkind stirbt in Hitze-Auto
Mehrere Stunden war das Kind, bei dem es sich laut El País um einen 20 Monate alten Jungen handelte, der Sonne in der spanischen Stadt Linares ausgesetzt. Die Außentemperaturen erreichten bis zu 30 Grad. Der Pflegevater wollte es eigentlich in einer Kita abliefern, nahm es aus bisher unbekannten Gründen wieder mit und vergaß es im Auto. Aufgrund der getönten Scheiben bemerkten weder Fußgänger noch Nachbarn das Kind.
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Erst nachdem die Pflegemutter den Jungen aus der Tagesstätte abholen wollte, ihn dort aber nicht vorfand, fiel dem Vater spanischen Medien zufolge sein schwerwiegender Fehler auf.

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Kurz darauf hörte ein Anwohner plötzliche Hilfeschreie, er habe seine Nachbarn und ein kleines Kind in dem Auto erkannt, erzählte er. Sekunden später wurde ihm die Brisanz der lebensgefährlichen Situation bewusst. „Dann kamen zwei Frauen aus dem Block gegenüber, eine von ihnen war wahrscheinlich eine Ärztin,“ berichtete der Mann. „Sie versuchten, ihn wiederzubeleben. Aber er atmete nicht.“
Jede Hilfe kam zu spät, das Kleinkind verlor in dem Hitze-Auto sein Leben.
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Nachbar beschreibt Pflegeeltern als gepflegt und fürsorglich
Nach dem tragischen Vorfall nahm die Polizei den Pflegevater wegen fahrlässiger Tötung fest, ließ ihn wenig später aber wieder frei. Zu Reportern des Fernsehsenders Telecino soll er gesagt haben, dass er nun selbst „im Leben tot“ sei. Die Pflegefamilie soll die soziale Funktion jahrelang ausgeübt haben, kümmerte sich in der Zeit um bis zu 13 Kinder.
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Der Nachbar erzählte, dass das Ehepaar immer gepflegt und fürsorglich gewirkt habe. „Ich war sehr überrascht, weil sie sich so gut um ihn gekümmert haben.“ Auch Zwillinge habe er zuletzt bei den Pflegeeltern gesehen. „Sie lieben sie, sie spielen mit ihnen im Park. Es macht keinen Sinn, dass es etwas anderes als ein Unfall sein könnte.“
Richterin geht von tragischem Unfall aus
Richterin Vázquez Taín habe nach Angaben von Telecino erklärt, dass sie in der Justiz „weiterhin zwischen fahrlässiger Tötung und Unfall unterscheiden.“ Es scheint, als habe „dieser Mann es einfach vergessen. Er war sich der Gefahr bewusst“, erinnerte sich aber eben nicht daran, dass das Kind noch in dem Auto saß. Alles deutet auf eine schreckliche Tragödie und kein bewusstes Verbrechen hin. (fkl)