Prozess gegen „Polen-Maddie“ und HelferinSie soll Maddies Familie gestalkt haben! Jetzt steht Julia W. (23) vor Gericht

Julia W. aus Polen behauptet immer wieder, dass sie Maddie McCann ist.
„Ich bin Maddie McCann“ hatte Julia W. 2023 behauptet.
Instagram/Julia W.

Sie winkt munter im Gerichtssaal – während Maddies Familie seit 17 Jahren leidet.
Julia W. behauptet seit Jahren, sie sei Madeleine McCann – das kleine Mädchen, das 2007 während eines Familienurlaubs in Portugal spurlos verschwand. Jetzt steht die 23-jährige Polin vor Gericht. Gemeinsam mit der 60-jährigen Karen S. soll sie die Familie des vermissten Kindes belästigt und gestalkt haben.

Unerwünschte Nachrichten, Briefe und Besuche

Der Vorwurf wiegt schwer: Die beiden Frauen sollen zwischen Juni 2024 und Februar 2025 mehrfach versucht haben, direkten Kontakt zur Familie McCann aufzunehmen – per WhatsApp, Instagram, Briefen und sogar persönlich vor der Haustür in Leicestershire (England)!

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Am Dienstagvormittag (22. April) findet vor dem Crown Court in Leicester die erste Anhörung statt. Beide Frauen plädieren auf nicht schuldig. Laut Daily Mail wirkt Julia W. beim Gerichtstermin „gelöst”, trägt eine weiße Bluse, winkt Unterstützern im Saal zu – und bekennt sich als „Julia W. – laut Dokumenten”.

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Prozess im Oktober – McCanns werden aussagen

Die Liste der Anschuldigungen ist lang: Zwei Mal soll Julia W. persönlich vor dem Haus der McCanns aufgetaucht sein – am 2. Mai und am 7. Dezember vergangenen Jahres. Zudem soll sie wiederholt Briefe, Voicemails und Nachrichten verschickt haben – auch an Madeleines jüngere Geschwister Sean und Amelie.

Karen S., ihre Mitangeklagte, soll ebenfalls Briefe geschickt und persönlich bei der Familie geklingelt haben. Die Anklage: Stalking mit „erheblich seelischer Belastung”. „Das Verhalten hatte nachweislich Einfluss auf den Alltag der Familie”, erklärt die Staatsanwaltschaft laut Daily Mail.

ARCHIV - 30.04.2017, Großbritannien, London: Kate und Gerry McCann, die Eltern des vor knapp 15 Jahren verschwundenen britischen Mädchens Madeleine McCann. Sie haben den Entschluss der portugiesischen Ermittler begrüßt, den Deutschen Christian B. zum Verdächtigen zu erklären. (zu dpa "Eltern von Maddie begrüßen «Fortschritt» bei Ermittlung") Foto: Joe Giddens/PA Wire/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Die eigentliche Verhandlung beginnt im Oktober – mit Kate und Gerry McCann als Zeugen.
cul, dpa, Joe Giddens

Die eigentliche Verhandlung beginnt im Oktober. Dann sollen Kate und Gerry McCann sowie ihre Zwillinge als Zeugen aussagen. Für sie ist das erneute Auftauchen in der Öffentlichkeit wohl ein emotionaler Kraftakt – nach all den Jahren voller Schmerz, Hoffnung und Spekulationen. Karen S. ist gegen Auflagen auf freiem Fuß, Julia W. bleibt bis zur Verhandlung in Untersuchungshaft.

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DNA-Behauptungen und Internet-Hype

2023 wird Julia W. weltweit bekannt. Unter dem Instagram-Namen @IAmMadeleineMcCann behauptet die Polin: „Ich bin Maddie!” Später folgen neue, ebenso zweifelhafte Posts: Ein DNA-Test zeige, dass Gerry McCann ihr Vater sei. „Eine Quelle glaubt, es gibt genetische Beweise”, behauptet sie in einem inzwischen gelöschten Beitrag. Noch mehr Aufsehen erregt sie mit angeblichen Übereinstimmungen bei Zähnen, Augen und Stimme – alles ohne Bestätigung durch offizielle Stellen. Und selbst ihre eigenen Eltern in Polen widersprechen der Theorie vehement. Sie hätten Geburtsurkunde und Kinderfotos vorgelegt, um ihre Herkunft zu beweisen. (nha)