Sie töteten ihre Eltern mit Schrotflinten Neuer Prozess! Könnten die Menendez-Brüder bald frei kommen?

Gericht will Prozess neu aufrollen!
Vor mehr als 35 Jahren soll das Duo seine Eltern aus Habgier getötet haben. Die Brüder behaupten bis heute: Sie taten es aus Angst. Nun könnte es zu einer entscheidenden Wende in dem Fall kommen.
Los Angeles: Neue Beweisstücke werden geprüft
Der Fall bewegte damals die USA. Lyle und Erik Menendez wurden 1989 verurteilt, weil sie ihrer Eltern Jose und Kitty mit zwei Schrotflinten in ihrer Villa in Beverly Hills erschossen haben. Doch nun könnten sie noch vor Ende des Kalenderjahres auf Bewährung aus der Haft entlassen werden. „Ich bin an einen Punkt gekommen, an dem ich glaube, dass nach dem Gesetz ein neues Urteil angemessen ist“, erklärt der Bezirksstaatsanwalt George Gascón am Donnerstagabend (24.10.) . Der Grund: Inzwischen ist ein Brief der beiden Brüder aufgetaucht, den sie Monate vor den tödlichen Schüssen geschrieben haben. In diesem Brief beschreiben die damals noch nicht erwachsenen Männer den Missbrauch in ihrer Familie.

Der Staatsanwalt sagt, er werde das Gericht bitten, die lebenslange Freiheitsstrafe ohne die Möglichkeit der Bewährung zu streichen und stattdessen eine Strafe von 50 Jahren bis lebenslänglich mit der Möglichkeit der Bewährung zu beantragen. „Da sie zum Zeitpunkt des Verbrechens noch keine 26 Jahre alt waren, können sie sofort auf Bewährung entlassen werden“, fügt er hinzu. Lyle und Erik würde auch ihre gute Führung im Gefängnis zugutekommen, so der Staatsanwalt.
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Brüder wollen aus Angst getötet haben
Der damals 21-jährige Lyle und der 18-jährige Erik haben die tödlichen Schüsse zugegeben. Sie erklärten aber, sie hätten befürchtet, dass ihre Eltern sie töten wollten. Angeblich, um zu verhindern, dass der langjährige Missbrauch an Erik durch den Vater bekannt werde. „Es gibt Leute in unserem Büro, die der festen Überzeugung sind, dass die Menendez-Brüder für den Rest ihres Lebens im Gefängnis bleiben sollten, und sie glauben nicht, dass sie missbraucht wurden. Und es gibt Leute im Büro, die glauben, dass sie sofort freigelassen werden sollten und dass sie tatsächlich belästigt wurden“, so Staatsanwalt Gascón.

„Lyle und Erik können endlich damit beginnen, das Trauma ihrer Vergangenheit zu überwinden“
Brian Anderson, Kittys Neffe, bezeichnet die Brüder als Überlebende, die eine zweite Chance verdient haben. „Ich vergebe meinen Cousins. Ich weiß, dass sie aus Angst und Verzweiflung gehandelt haben“, so die Begründung. Anamaria Baralt, eine Nichte von Jose Menendez, bezeichnet die Entscheidung des Staatsanwalts als mutig und notwendig: „Lyle und Erik können endlich damit beginnen, das Trauma ihrer Vergangenheit zu überwinden“, gibt sie an. Die Staatsanwaltschaft wird den neuen Prozessantrag am Freitag (25. Oktober) einreichen. Eine Anhörung vor einem Richter könnte schon im November stattfinden. (xes)
































