250.000 Euro-Strafe vom Tisch? Wegen Kinderlärm erneut vor Gericht! Familie will nur noch raus aus der Wohnung
Sie sollen trampeln, stampfen und herumschreien!
Ein Nachbar klagt wegen Kinderlärm gegen eine vierköpfige Familie aus Bad Godesberg in Bonn – und bekommt Recht! Den Eltern der beiden Mädchen droht eine fette Geldstrafe. Aber der Vater geht in Berufung.
Familie Dali muss schlimmstenfalls 250.000 Euro zahlen
Ein wahrer Horror für die Eltern, die kaum noch Zeit mit ihren Kindern in der Wohnung verbringen wollen. „Wir sind so oft außer Haus. Wir gehen Verwandte besuchen, meine Eltern besuchen, zum Spielplatz raus. Also zu Hause spielen ist fast kaum mehr möglich“, berichtet der zweifache Vater Mohamed Taieb Dali im Gespräch mit RTL.
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Die Eltern sind verzweifelt. Immer wieder müssen sie ihre Mädchen darauf hinweisen, leise zu sein, aufzupassen. Die siebenjährige Tochter läuft schon seit Jahren nur noch auf Zehenspitzen. „Wenn wir bei der Familie zu Besuch sind, sind meine Kinder die ruhigsten. Wenn die anderen Kinder mal lauter sind, sagt die Kleine zu denen ‚Psst, die Nachbarn!‘“, beschreibt der Familienvater. So sehr haben die Kinder die belastende Situation verinnerlicht. Ein enormer Druck lastet auf der ganzen Familie.
Kläger führt Lärmprotokoll über betroffene Nachbarn
Der Kläger hat über anderthalb Jahre ein Lärmprotokoll erstellt, wo er sehr detailliert verschiedene Geräusche auflistet, die er in seiner Wohnung über der betroffenen Familie wohl mitbekommen haben soll. Mehrere Nachbarn seien derselben Ansicht. Doch vor der Kamera heißt es: „Ich höre diese Familie kaum. Sogar wenn sie auf der Terrasse im Sommer sitzen, ganz ruhig.“
Die Beweislage ist nicht eindeutig. Ein Bonner Amtsrichter hat die Eltern aber dazu verurteilt, ruhestörenden Lärm in Ruhezeiten sowie an Sonn- und Feiertagen zu vermeiden. „Wenn die jetzt gegen dieses Urteil wieder verstoßen sollten, dann kann es sein, dass sie ein Ordnungsgeld zahlen müssen. Üblicherweise so 200, 300 Euro, schlimmstenfalls 250.000 Euro. Ich persönlich habe das aber noch nie erlebt“, ordnet Rechtsanwalt Arndt Kempgens den Fall ein. Das will die Familie nicht auf sich sitzen lassen.
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Berufungsgericht bemängelt Urteil
Vater Mohamed Taieb Dali legt Berufung ein. Das Landgericht Bonn prüft das Urteil gegen die Familie, RTL-Reporter Valerio Magno ist mit dabei: „Eine solche Richterschelte wie heute habe ich selten gehört. Die Kammer vom Landgericht in Bonn hat ihrem Richterkollegen am Amtsgericht vorgeworfen, sein Urteil sei grob fehlerhaft und unschlüssig.” Die Klage wird also vermutlich abgewiesen, Familie Dali muss nicht mehr riesige Geldstrafen fürchten. Nach dem ganzen Stress möchten sie aber trotzdem raus aus der Wohnung. Wahrscheinlich in ein Haus mit Garten, wo die Kinder dann wieder so toben und spielen können, wie sie wollen.
































