Kommen die Menendez-Brüder bald frei?

Jetzt bekommen sie Unterstützung von ihrer Familie

Fahndungsbilder von Lyle und Erik Menendez.
Der größte Wunsch der Familie sei es laut Verteidiger Mark Geragos, dass die Menendez-Brüder zum 93. Geburtstag ihrer Tante an Thanksgiving zu Hause sein können.
DPA AP

Glauben sogar Verwandte an ihre Unschuld?
Fast zwei Dutzend Angehörige der Menendez-Brüder werden am Mittwoch (16. Oktober) eine Pressekonferenz in Los Angeles abhalten. Sie fordern, dass der Fall neu verhandelt wird. 1996 waren Lyle und Erik verurteilt worden: Sie sollen ihre Eltern brutal ermordet haben, um an ihr Erbe zu kommen.

Kim Kardashian setzt sich für sie ein

Unglaubliche 35 Jahre sitzen die Brüder in den USA schon im Gefängnis. Zu Unrecht, sind sich Promis wie Kim Kardashian sicher. „Erik und Lyle hatten keine Chance auf einen fairen Prozess“, schreibt die 43-Jährige in einem veröffentlichen Essay auf dem Nachrichtenportal NBC News. Am Abend des 20. August 1989 soll sich das Leben der Brüder für immer verändern. Lyle Menendez, damals 21 Jahre alt, und Erik Menendez, damals 18 Jahre alt, erschießen ihre Eltern. Sechs Kugeln treffen Vater José und zehn den Körper von Mutter Kitty. Immer wieder laden sie die Schrottflinte nach und schießen weiter.

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Doch anders als das Gericht damals entscheidet, sei ihr Motiv nicht Habgier gewesen - sondern Notwehr! Sie hätten in ständiger Todesangst vor ihrem Vater gelebt. José Menendez, ein erfolgreicher Geschäftsmann in Hollywood, soll seine Söhne jahrelang sexuell missbraucht haben. An Lyle hätte er sich als Kind vergangen, an Eric sogar bis kurz vor der Tatnacht. Ihre Mutter soll laut den Brüdern davon gewusst haben. Kim Kardashian bezeichnet die Tat deshalb nicht als Mord, sondern vielmehr als „Ausweg, den sie damals für den einzigen hielten – einen unvorstellbaren Weg, ihrem lebendigen Albtraum zu entkommen.“ Einige Familienmitglieder der beiden sehen das genauso.

Im Video: Ist ein jahrzehntealter Brief DER entscheidende Beweis?

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Kein Mord? Familie fordere Neuverhandlung wegen Totschlags

Die Familie sei von Anfang an der Meinung gewesen, dass sie wegen Totschlags und nicht wegen Mordes hätten angeklagt werden sollen, so die Anwälte der Brüder. Doch Totschlag sei gar keine Option für die Geschworenen gewesen während des Prozesses, sagt Verteidiger Mark Geragos. Nun liegen aber neue Beweise vor, die zu einem Aufrollen des Falls führen könnten. „Wir haben eine Fotokopie eines Briefes erhalten, der angeblich von einem der Brüder an ein anderes Familienmitglied geschickt wurde und in dem es darum geht, dass er Opfer von Belästigung geworden ist“, sagt Bezirksstaatsanwalt von L.A. County, George Gascón.

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Gascón kündigt Anfang Oktober an, dass sein Büro die neuen Beweise prüfe und eine Entscheidung darüber treffen werde, ob eine erneute Verhandlung in dem berüchtigten Fall gerechtfertigt sei. Besondere Aufmerksamkeit erhielt der Fall durch die kürzlich auf Netflix erschienene Serie „Monster”, in der die Geschichte der Menendez-Brüder verfilmt wurde.

Wie das US-Magazin Variety außerdem berichtet, soll es bereits am 29. November eine neue Gerichtsverhandlung für die Geschwister geben. Diese könnte dann zu einer Wiederaufnahme des Verfahrens führen und zeigen, ob die Brüder wirklich die dargestellten Monster sind. (ise)