„Hatten keine Chance auf einen fairen Prozess!“Menendez-Brüder töten ihre Eltern – jetzt hoffen sie auf Begnadigung

Kommen die Menendez-Brüder nach dem Mord an ihren Eltern frei?
Im Jahr 1996 fällt das Urteil gegen Lyle und Erik aus den USA: schuldig! Doch jetzt – 35 Jahre nach der brutalen Tat – fordern immer mehr Menschen eine Begnadigung. Darunter auch Kim Kardashian. Der Grund ist traurig.
Kim Kardashian mit klaren Worten über Menendez-Brüder
Der Abend des 20. August 1989 soll das Leben von Lyle und Erik Menendez für immer verändern. Die beiden Brüder, damals gerade einmal 19 und 21 Jahre alt, erschießen ihre Eltern. Brutal, wie es heißt. Auf ihren Vater José schießen sie sechsmal. Auf ihre Mutter Kitty insgesamt zehnmal. Dazwischen muss die Schrotflinte nachgeladen werden. Der Fall Menendez wird zu einer weltweiten Sensation. Der Prozess im Jahr 1993 wird sogar im TV übertragen. Dabei werden die beiden zu einer lebenslangen Haft ohne Aussicht auf Freilassung verurteilt. Auch heute noch zählt der Fall Menendez zu den bekanntesten True-Crime-Fällen überhaupt. Das liegt auch daran, dass Netflix in der zweiten Staffel von „Monster“ die Geschichte der Menendez-Brüder verfilmt.
Spätestens seitdem haben Lyle und Erik Menendez nicht nur viele Fans. Viele fordern auch eine Lockerung der Strafe oder sogar eine Freilassung der beiden Brüder. Darunter auch Promis wie Kim Kardashian. Für sie ist klar: „Erik und Lyle hatten keine Chance auf einen fairen Prozess“, so die 43-Jährige in einem nun veröffentlichen Essay bei dem Nachrichtenportal NBC News. Denn: „Wie so oft ist diese Geschichte viel komplexer, als sie auf den ersten Blick scheint.“
Nach 35 Jahren! Neue Beweise in Menendez-Fall
Der Grund: Lyle und Erik Menendez seien jahrelang von ihren Eltern misshandelt und sexuell missbraucht worden. Gestützt wird die Aussage damals wie heute von Familienmitgliedern der beiden. Das Motiv der Tat sei darum nicht finanziell, wie es in der damaligen Anklageschrift heißt, sondern viel eher ein „Ausweg, den sie damals für den einzigen hielten – einen unvorstellbaren Weg, ihrem lebendigen Albtraum zu entkommen“, ist sich Kardashian sicher.
Die „Beweise in Bezug auf den Missbrauch“ seien laut dem Hollywood-Star im Prozess viel zu wenig beleuchtet worden. „Von ihren Eltern ihrer Kindheit beraubt, dann von einem Strafrechtssystem, das sie bestrafen wollte, ohne den Kontext zu berücksichtigen oder das ‚Warum‘ zu verstehen, und ohne sich darum zu kümmern, ob die Strafe dem Verbrechen angemessen war, wurden Erik und Lyle verurteilt, bevor der Prozess überhaupt begann“, schreibt sie weiter. „Wäre dieses Verbrechen heute begangen und vor Gericht gestellt worden, wäre das Ergebnis meiner Meinung nach dramatisch anders ausgefallen.“ Darum sei es nun an der Zeit, das damalige Urteil zu überdenken.
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Und das ist offenbar gar nicht so unwahrscheinlich: Der Bezirksstaatsanwalt von Los Angeles, George Gascón, teilt nun mit, dass es neue Beweise gibt. „Wir haben eine Fotokopie eines Briefes erhalten, der angeblich von einem der Brüder an ein anderes Familienmitglied geschickt wurde und in dem es darum geht, dass er Opfer von Belästigung geworden ist.“ Wie das US-Magazin Variety außerdem berichtet, soll es bereits am 29. November eine neue Gerichtsverhandlung für die Geschwister geben. Diese könnte dann zu einer Wiederaufnahme des Verfahrens führen. (jow)