Proficlubs müssen Polizeieinsätze bezahlen Jetzt muss der Profi-Fußball blechen – darum geht das uns alle an

Dieses Urteil dürfte vielen Menschen aus der Seele sprechen!
Die deutschen Profi-Fußballvereine müssen sich an den Polizeikosten für Hochrisikospiele beteiligen. Das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe erklärte jetzt das Gesetz von Bremen für verfassungsgemäß. Damit wurde die Verfassungsbeschwerde der Deutschen Fußball Liga (DFL), dem Zusammenschluss der Bundesliga-Vereine, abgewiesen.

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Bremen dürfte Vorreiter für andere Bundesländer sein

Die Hansestadt hatte bereits 2014 beschlossen, dass sich die Veranstalter von Profi-Fußballspielen an den Mehrkosten beteiligen müssen, die bei Hochrisiko-Begegnungen für den erhöhten Polizeieinsatz entstehen. Die Gebühr wird bei allen Großveranstaltungen fällig, die gewinnorientiert sind, über 5.000 Teilnehmer haben und bei denen es erfahrungsgemäß zu Gewalt kommen kann.

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Im Jahr 2015 erfolgte dann der erste Kostenbescheid für das Spiel Werder Bremen gegen Hamburger SV über rund 425.000 Euro. Inzwischen wurden über drei Millionen Euro fällig, die die DFL aber nur teilweise und unter Vorbehalt bezahlte.

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DFL-Klage scheitert

Der Ligaverband hatte vor mehreren Gerichtsinstanzen gegen die Bescheide geklagt. Aber schon 2019 hatte das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig die Kostenbeteiligung für rechtmäßig erklärt. Jetzt blieb auch die hiergegen eingelegte Verfassungsbeschwerde ohne Erfolg. Bremen ist das erste und bisher einzige Bundesland, das die Gebühren erhebt. Dass andere Bundesländer folgen, gilt als sicher.

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Um die Sicherheit bei Fußballspielen in Deutschland zu gewährleisten, fielen in der Saison 2023/2024 allein in der ersten und zweiten Bundesliga insgesamt knapp 1,6 Millionen Polizei-Arbeitsstunden an. Das entspricht der Arbeitszeit von gut 1.220 vollzeitbeschäftigten Polizeibeamten - viele Millionen Euro. In Deutschland zahlt das alles der Steuerzahler.

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picture alliance / xim.gs | xim.gs / Philipp Szyza

Im Ausland zahlen die Clubs längst

Bremens Innensenator Ulrich Mäurer hatte eine jährliche Beteiligung der DFL in Höhe von rund 20 bis 30 Millionen Euro in Form eines Fonds vorgeschlagen. Das ist in etwa die Summe, die für die ungefähr 50 Hochrisikospiele in der Bundesliga und der 2. Liga pro Saison anfällt. 1000 bis 1500 Beamte sind in der Regel bei solchen Partien im Einsatz.

In Italien und Frankreich werden die Clubs schon seit Jahren für Polizeieinsätze zur Kasse gebeten. (uvo; reuters; sid)