Wochenlang litt ihre Tochter im Krankenhaus
Jennifer M. machte ihr Kind absichtlich krank – so urteilt das Gericht

Sie fügte ihrer Tochter krankheitserregende Keime zu!
Während die Verteidigung einen Freispruch forderte, pochte die Staatsanwaltschaft auf eine Haftstrafe samt Unterbringung in einer Psychiatrie für Jennifer M. Die Mutter machte ihre Tochter absichtlich krank – wohl um Anerkennung für ihre Fürsorge zu erhalten.
Kind lag wochenlang schwer krank in Klinik
Weil sie ihre kleine Tochter über Wochen mit Keimen krank gemacht hat, ist eine 26-Jährige vom Landgericht Heidelberg zu einer Haftstrafe von drei Jahren verurteilt worden. Sie wurde wegen Misshandlung Schutzbefohlener und gefährlicher Körperverletzung schuldig gesprochen, wie ein Gerichtssprecher bestätigte. Das Gericht habe zudem die Unterbringung in der Psychiatrie angeordnet.
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Die Mutter soll der damals Dreijährigen im Sommer 2023 laut Staatsanwaltschaft über einen Venenzugang mehrfach Keime injiziert haben. Das Kind habe dadurch eine Infektion bekommen und zahlreiche Behandlungen über sich ergehen lassen müssen, darunter eine Knochenmarkpunktion. Außerdem habe das kleine Mädchen mehr als sieben Wochen lang unter hohem Fieber, erheblichem Unwohlsein und der Isolation in der Klinik gelitten.
Das Urteil ist nicht rechtskräftig. Laut Gericht kann innerhalb einer Woche Revision eingelegt werden. Bisher sei dies nicht geschehen, sagte der Sprecher.
Im Video: Jennifer M. soll Kind (3) absichtlich krankgemacht haben
Mutter leidet wohl an Persönlichkeitsstörung
Ziel der Mutter sei es gewesen, den Gesundheitszustand des Kindes weiter zu verschlechtern, sodass dessen Weiterbehandlung in einer Klinik erforderlich werde. Für bleibende Schäden gab es laut einem Gerichtssprecher nach Aktenlage keine Hinweise.
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Die Staatsanwaltschaft ging von einer emotional-instabilen Persönlichkeitsstörung der Mutter aus. Außerdem soll sie unter einer Opioid-Abhängigkeit leiden. Ein Sachverständiger vermutete zudem das Münchhausen-Stellvertreter-Syndrom. Eltern, die diese Störung haben, machen ihre Kinder absichtlich krank, um Anerkennung zu bekommen und sich selbst als aufopferungsvollen Menschen darzustellen. (fkl/afp)