Sechs Tage nach Drama in Hamburg
Balkon bricht ab – Opfer (27) stirbt im Krankenhaus
Er hat es nicht geschafft!
Ein Balkon bricht ab und sechs Menschen stürzen in die Tiefe. Diese Tragödie hat sich vergangene Woche in Hamburg ereignet. Jetzt die traurige Gewissheit: Das 27 Jahre alte Opfer, welches am schwersten verletzt war, ist gestorben.
Balkon-Opfer hat es nicht geschafft
Ein 27 Jahre alter Mann, der beim Abbruch eines Balkons in Hamburg lebensgefährlich verletzt worden war, ist tot. Er sei am Montag aufgrund seiner schweren Verletzungen im Krankenhaus gestorben, teilte die Polizei in Hamburg mit. Das Unglück passierte bei einer Möbel-Aktion vor einem geplanten Umzug in die Wohnung. Der Unfall im Stadtteil Langenhorn hatte sich am Mittwoch (14. August) kurz nach 21.30 Uhr ereignet.
Lese-Tipp: Balkon im 3. Stock abgebrochen – Emilian (19) stürzt mit Freunden in die Tiefe
An dem Abend war die Bodenplatte eines Balkons des Mehrfamilienhauses plötzlich abgebrochen, sechs Menschen im Alter von 18 bis 27 Jahren stürzten aus dem dritten Stock in die Tiefe. Zwei von ihnen liegen noch immer im Krankenhaus. Sie schweben einer Polizeisprecherin zufolge aber nicht in Lebensgefahr.
Im Video: Balkon-Drama in Hamburg – Auf einmal ist der Boden einfach weg
Ursache für Balkon-Abbruch weiterhin unklar
Ein Statiker hatte das Gebäude aus dem Jahr 1966 nach dem Unglück untersucht. Auch bei einem alten Balkon hätte es nicht so einfach zu diesem Vorfall kommen dürfen, meint Experte Felix Holtermann. Denn standardmäßig müssen Balkone in Deutschland eine Last von mindestens 400 Kilo pro Quadratmeter tragen können. Eine Last, die locker für die sechs jungen Menschen hätte reichen müssen.
Lese-Tipp: Balkon mit sechs Menschen knickt einfach weg – Plötzlich stürzen sie fast zehn Meter in die Tiefe
Fehlten wichtige Bauteile am Unglücks-Balkon? „Die Vermutung besteht, dass wir keine obere Bewehrung finden“, sagt Holtermann. Gemeint sind damit Eisenstäbe, die normalerweise in den Beton des Balkons eingelassen sein müssten. „Die sind für den Balkon maßgeblich, weil er herausragt.“ „Durch die fehlenden Eisen kann das dazu führen, dass der Balkon genau an diesem Schnittpunkt bricht“, sagt der Statiker.

Landeskriminalamt hat Ermittlungen aufgenommen
Warum die Bodenplatte des Balkons tatsächlich abgebrochen ist, wird weiterhin untersucht. „Das Landeskriminalamt ermittelt in alle Richtungen“, sagte die Sprecherin. Es werde auch geprüft, ob strafrechtlich relevantes Verhalten vorliege. Das könnten etwa Baumängel oder ein maroder Bauzustand sein. Im Sinne der Gefahrenabwehr wurde für alle Bewohner ein vorläufiges Betretungsverbot aller Balkone des Gebäudekomplexes ausgesprochen. (cko, xes, dpa)