Während alle essen und trinken
Mann sitzt stundenlang tot in Krankenhaus-Café
Gruselig und traurig zugleich.
Ein 36-jähriger Mann stirbt an einem Tisch im Café eines Krankenhauses, während Ärzte, Pflegepersonal und Besucher stundenlang an ihm vorbeigehen, ohne etwas zu bemerken.
Tödliche Stille im Klinik-Café
Es ist ein gewöhnlicher Tag im Sandwell Generel Hospital in West Bromwich (England) - zumindest scheint es so. Menschen kommen und gehen, holen sich ihren Kaffee, plaudern oder lesen. Doch an einem Tisch sitzt ein Mann regungslos. Es ist 13:30 Uhr (10. Juli), als der 36-Jährige Platz nimmt. Was niemand weiß: Zu diesem Zeitpunkt liegt er wahrscheinlich schon im Sterben.
Lese-Tipp: Toter (56) liegt über zwei Jahre in Aachener Wohnung
Im Video: Vater findet die Leiche seines Sohnes (13) in Wohnung
Jede Hilfe kommt zu spät
Über drei Stunden lang verharrt der Mann unbeachtet in dieser Position. Weder Ärzte noch Pflegekräfte oder andere Besucher im Café bemerken, dass etwas nicht stimmt. Erst um 16:45 Uhr wird ein Sicherheitsbeamter aufmerksam. Er versucht, den Mann zu wecken, doch dieser zeigt kein Lebenszeichen. Als der Sicherheitsbeamte nach dem Puls tastet, wird schnell klar: Es ist zu spät, der Mann ist tot. Laut der britischen Tageszeitung The Times hat bereits die Totenstarre eingesetzt.
Wie einsam kann man an einem Ort voller Menschen sein?
Der Vorfall wirft viele Fragen auf: Wie kann ein Mensch mitten in einem belebten Krankenhaus unbemerkt sterben? Der Mann, dessen Name nicht veröffentlicht wurde, hatte am selben Tag eine Behandlung im Krankenhaus erhalten und war danach in die psychiatrische Einrichtung gegenüber der Klinik überwiesen worden. Doch anstatt dorthin zu gehen, ging er ins Café - und kehrte nie zurück.
Lese-Tipp: Brian stirbt einsam und verlassen - Mitgefühl kommt zu spät
Die Sandwell and West Birmingham NHS Trust, die für das Krankenhaus verantwortlich ist, hat eine Untersuchung eingeleitet. Ein Sprecher erklärt The Times: „Wir untersuchen die Umstände dieses traurigen und plötzlichen Todesfalls. Unsere Gedanken sind bei der Familie des Verstorbenen in dieser schwierigen Zeit.” (nha)
