Dreiste Affäre im Rathaus
Stadt-Mitarbeiter zahlt sich selbst 750.000 Euro „Überstunden” aus
„Schweinerei!”
Die Menschen im niedersächsischen Bad Sachsa sind empört über den Skandal: Mindestens fünf Jahre lang soll ein Mitarbeiter des Rathauses sich das Vierfache seines Gehalts ausgezahlt haben. Für die vermeintlichen Überstunden zwackte sich dieser mutmaßlich so insgesamt 750.000 Euro ab – alles von Steuergeldern!
Zahl der Überstunden völlig unmöglich
Eigentlich verdiene der Mitarbeiter 50.000 Euro im Jahr – bei einer normalen Arbeitszeit und normalem Urlaub. Doch obendrauf soll er reichlich Überstunden eingereicht haben und so jedes Jahr viermal so viel Geld kassiert haben, wie ihm zusteht. Aufgefallen ist die Schummelei erst jetzt beim Rechnungsprüfungsamt des Landkreises Göttingen.
Für das Geld hätte der Rathausmitarbeiter täglich 19 Überstunden machen müssen. Eine Rechnung, die nicht aufgeht. Denn demnach hätte der Mann täglich 27 Stunden arbeiten müssen. Völlig unmöglich, stellt auch die Staatsanwaltschaft Braunschweig fest.
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Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Untreue
Der Bürgermeister von Bad Sachsa, Daniel Quade, äußert sich derzeit nicht. Es handle sich um ein laufendes Verfahren, erklärt er auf Nachfrage von RTL jedoch schriftlich. Solange die staatsanwaltlichen Ermittlungen liefen, werde die Stadt keine eigenen Ermittlungen durchführen, heißt es in dem Statement. Vorerst gelte die Unschuldsvermutung, aus diesem Grund gebe es noch nicht genügend Informationen, um personelle oder disziplinarrechtliche Maßnahmen zu ergreifen.
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Die Staatsanwaltschaft Braunschweig ermittelt nun wegen Untreue. Sollte es zu einem strafrechtlichen Verfahren kommen, könnten dem Stadt-Mitarbeiter bis zu vier Jahre Freiheitsstrafe drohen.