Säugling war im Garten verbuddelt Polizei findet totes Baby – starb es, weil Eltern bei der Hausgeburt keine Hilfe bekamen?

Mit der Ruhe am Sonntag in La Chapelle-Palluau ist es schlagartig vorbei!
Am 10. August wimmelt es in dem französischen Dorf im Departement Vendée plötzlich nur so vor Einsatzkräften. Im Garten eines Hauses macht die Polizei einen grausigen Fund: Auf dem Grundstück ist ein neugeborenes Baby vergraben. Die Beamten nehmen die 24 Jahre alte Mutter und den 26 Jahre alten Vater des Säuglings fest. Die Anwälte des Paares erklärt jetzt, was sich in dem Haus abgespielt haben soll.
Mutter soll nichts von der Schwangerschaft gewusst haben
Die 24-Jährige soll angeblich nicht gewusst haben, dass sie überhaupt schwanger war, sagt David Potier, der Rechtsvertreter der Frau, dem Sender France Bleu. In der Nacht vom 7. auf den 8. August habe sie plötzlich starke Bauchschmerzen bekommen. Weil die Schmerzen immer schlimmer wurden, habe ihr Lebensgefährte den Notruf gewählt. Doch am Telefon sei er nicht ernst genommen worden.
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Die Notrufzentrale riet dem Mann, dass die Frau Schmerztabletten schlucken und am nächsten Morgen einen Arzt aufsuchen sollte. Nach dem Telefonat seien die Schmerzen dann aber noch schlimmer geworden und die 24-Jährige habe ohne medizinische Hilfe und für sie selbst völlig überraschend ein Baby in der Dusche zur Welt gebracht. „Im Polizeiverhör beschrieb sie alle Phasen der Wehen, die sie erlebte, ohne zu verstehen, was geschah“, berichtet Potier dem Sender.

Warum kam kein Rettungswagen zum Haus in La Chapelle-Palluau?
Das Paar habe nach der Geburt unter Schock gestanden, bestätigt auch der Anwalt des mutmaßlichen Kindsvaters. „Sie wissen nicht, was sie tun sollen. Sie sind wie gelähmt“, sagt Louis Yarroudh-Feurion dem Sender BFMTV. Der 26-Jährige habe dann die Nabelschnur durchtrennt. Sein Anwalt spricht von „Handlungen aus Unwissenheit“, die außerdem passiert sein sollen, weil das Paar nicht gewusst habe, wie eine Geburt abläuft.
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Das Baby stirbt dann wenig später. Die genaue Todesursache steht noch nicht fest. Die Ermittlungen dazu laufen noch. Den Notruf wählt keiner der beiden nochmal. Laut Yarroudh-Feurion soll sein Mandant zuvor am Telefon geschrien haben, dass seine Freundin dringend einen Arzt braucht. Der Rettungsdienst habe sich aber geweigert, einen Krankenwagen zu schicken. „Sie sagten ihm, dass sie nicht kommen würden“, so der Verteidiger.
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Vater vergräbt totes Baby im Garten
Laut France Blue soll das Paar daraufhin im Internet Hygieneartikel für die Frau und eine Schaufel bestellt haben, die am darauffolgenden Tag zum Haus geliefert wurden. Am Nachmittag soll der Vater die Leiche des Neugeborenen dann im Garten vergraben haben. „Damit das Kind in der Nähe bleibt“, wie sein Anwalt BFMTV erzählt. Um sein Gewissen zu erleichtern, habe der 26-Jährige dann einem Freund von der Horrornacht erzählt. Er war es, der daraufhin die Polizei rief und die Ermittlungen ins Rollen brachte.
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Die Mutter des Babys wurde wegen unterlassener Fürsorge und der Vater wegen Mordes angeklagt. Beide sitzen nun in Untersuchungshaft. Doch die Polizei muss auch gegen den Rettungsdienst ermitteln: das Paar hat Anzeige erstattet, weil sie bei der Geburt keine Hilfe bekamen. „Hätten Profis telefonisch geholfen, wäre das Ergebnis vielleicht anders ausgefallen“, ist auch der Anwalt des Vaters überzeugt. Wer genau die Schuld am Tod des Babys trägt, müssen nun die Ermittler klären. (jgr)
































