Dominique P. (72) bot bewusstlose Ehefrau für Sex an„Wollte sich daran berauschen“ – Psychologe hat schrecklichen Verdacht

von Patricia Kiel

Erst durch die Polizei erfährt Giséle von ihrem jahrelangen Martyrium.
Über zehn Jahre lang wird Giséle von ihrem eigenen Ehemann betäubt und anderen Männern zum Sex angeboten. Heute (3. September) startet in Frankreich der Prozess gegen Dominique P. (72). Ein Experte erklärt, was den Mann zu solch einer Tat bewegt haben könnte.

Eine Vergewaltigung an sich sei gar kein sexueller Akt

Insgesamt 72 Männer sollen sich an Giséle vergangen haben. Sogar an ihrem eigenen Geburtstag kann es ihr Ehemann nicht lassen, sie anderen Männern zum Sex zur Verfügung zu stellen. Von ihrem Martyrium bekommt die Frau nichts mit. Sie ist jedes Mal betäubt und wundert sich erst später über ihre Gedächtnislücken, Müdigkeit und gynäkologische Probleme.

Alles fliegt erst auf, als der Mann dabei erwischt wird, wie er Frauen in Supermärkten unter den Rock filmt. Polizisten beschlagnahmen seine elektronischen Geräte. Bei der Auswertung stoßen Ermittler auf Videos der Vergewaltigungen von Giséle. Doch was könnte ihn zu solchen Taten bewogen haben?

Dr. Dirk Baumeier ist Psychologe und erklärt im Gespräch mit RTL: „Dieser Mann fand es offenbar erotisch, wenn andere Männer sich an seiner bewusstlosen Frau vergehen.“ „Dieser Mann wollte sich daran berauschen, dass seine Frau in einem akuten Maße zu einem Opfer wird und andere Männer sich in ihr erleichtern“, so der schreckliche Verdacht des Psychologen.

Ein Mann im Interview.
Psychologe Dr. Dirk Baumeier im Gespräch mit RTL. Er glaubt, Dominique P. (72) müsse seine Frau sehr gehasst haben.
RTL

Er sagt auch, dass eine Vergewaltigung grundsätzlich kein sexueller Akt sei, sondern einer, bei dem es um Machtausübung gehe. Bei den Tätern existiere seiner Ansicht nach ein starker Wunsch danach, Macht auszuüben und sich wie ein Gott zu fühlen. Es handle sich um eine Perversion.

Kein gesunder Mann hege Vergewaltigungswünsche

„Im gesunden Fall hegt kein Mann das Bedürfnis, eine Frau zu vergewaltigen“, sagt Dr. Baumeier. Es gebe jedoch einige, bei denen dieser natürliche Reflex versagen würde. Im Fall von Giséle sind es 72 Männer, deren „Reflexe” versagen. 50 davon können durch die Videos auf dem Handy des Ehemanns identifiziert werden. 18 davon befinden sich derzeit in U-Haft.

Wie der Angeklagte aussagt, sei es ihm um die Befriedigung seiner sexuellen Fantasien gegangen. Geld soll er von den Männern nicht verlangt haben. Die Angeklagten geben unter anderem an, nicht gewusst zu haben, dass die Frau betäubt gewesen sei. Sie glaubten, Teil eines Sexspiels zu sein.

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Angeklagte seien psychisch „nicht ganz normal”

Insgesamt stehen seit heute (3. September) 51 Männer im französischen Avignon vor Gericht. Bei den Angeklagten handelt es sich um Männer, die zur Tatzeit zwischen 21 und 68 Jahre alt waren. Für den Missbrauch drohen den Angeklagten bis zu 20 Jahre Haft. Wie französische Medien berichten, werde gegen Dominique P. zudem noch in weiteren Fällen ermittelt. Der Psychologe glaubt, dass „alle diese Männer psychisch nicht ganz normal sind.“