„Ey, du Faschistenschwein!”

Lauterbach muss nach Kino-Abend fliehen – Linker Mob pöbelt ihn an

Lauterbach von Links bedrängt!
Ein Kinobesuch in Kreuzberg, ein Film über Pflegekräfte – und plötzlich steht der Gesundheitsminister mittendrin in einer radikalisierten Menge. Karl Lauterbach (62, SPD) gerät nach der Vorstellung in Berlin-Kreuzberg in eine Demo – das BKA muss ihn in Sicherheit bringen.

Plötzlich mittendrin – Lauterbach gerät in Demo-Menge

Es war vermutlich als ruhiger Abend gedacht. Karl Lauterbach, Noch-Gesundheitsminister, Pandemiekrisenmanager, Dauergast in Talkshows, besucht am 1. Mai das Kreuzberger Sputnik Kino. Gezeigt wird der Film „Heldin”, ein Porträt einer Pflegekraft, das dem politischen Berlin nah sein dürfte. Doch nach der Vorstellung wird es für den SPD-Politiker plötzlich körperlich nah, sogar unangenehm nah. Und politisch.

Die Straße vor dem Kino ist gesperrt. Es ist der 1. Mai in Berlin-Kreuzberg. Seit Jahrzehnten geht es hier am Arbeiterkampftag im wahrsten Sinne des Wortes heiß her. Lauterbach will nach Hause. Doch draußen tobt die sogenannte „Revolutionäre Maidemo”, ein Sammelbecken aus wütenden Linksextremen und Autonomen.

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Der scheidende Gesundheitsminister gerät in den Mob. Auf Videos, die bei X (ehemals Twitter) gepostet werden, erkennt man den 62-Jährigen gut. Er geht mit Mütze und gesenkten Kopf entlang, umringt von Personenschützern. „Ey, du Faschistenschwein!”, ruft einer. Doch neben den üblichen Beleidigungen, denen sich ein Politiker inzwischen täglich stellen muss, passiert nicht viel.

Ein Minister als Feindbild von links und rechts

In einem schmalen X-Post beschreibt der Minister das Geschehen nüchtern: „Nach Filmende war Straße gesperrt. Musste durch die Menge einer Maidemo. Wurde dort sofort angepöbelt und habe mich in Sicherheit gebracht. Danke dem BKA für die gute Arbeit.”

Seit 2023 steht Lauterbach unter höchstem Personenschutz. Todesdrohungen, Mordpläne, Radikalisierung aus dem Milieu der Impfgegner, Corona-Leugner, Verschwörungsgläubigen. Nun pöbelt ihn auch der linke Rand an. Es ist zwar ein anderes politisches Spektrum, aber die Wut ist gewohnt ähnlich roh.

Dass Lauterbach sich an einem 1. Mai überhaupt privat durch Kreuzberg bewegt, man man als souverän oder als naiv bewerten. Vielleicht ist es auch einfach menschlich. (kra)