Zerstörungsfahrt in Baden-Württemberg
Baggerfahrer wütete nach Trennung von seiner Ehefrau
Waren seine persönlichen Probleme der Auslöser für die Tat?
Der Mann, der mit einem Bagger Chaos und Zerstörung im Nordosten Baden-Württembergs anrichtete, steckte neuen Erkenntnissen zufolge auch privat in Schwierigkeiten. Zwei bis drei Monate vor der Tat sei es zur Trennung von seiner Ehefrau gekommen, bestätigte die Staatsanwaltschaft der Deutschen Presse-Agentur.
Mann rammte mit Bagger Fahrzeuge und Gebäude
Seitdem habe der Mann auch nicht länger in der gemeinsamen Wohnung gelebt. Der 38-Jährige sei Vater von vier Kindern gewesen. Von wem die Trennung ausging, konnte der Sprecher nicht sagen.
Der 38-Jährige hatte am Silvesternachmittag in der kleinen fränkischen Stadt Grünsfeld (Main-Tauber-Kreis) mit einem Bagger Fahrzeuge und Gebäude gerammt und mehrere Polizisten bei einer rund einstündigen Verfolgungsjagd verletzt. Der Mann wütete auf dem Gelände einer Baufirma in Grünsfeld, bei der er gearbeitet hatte, und bei einem Autohaus im nahe gelegenen Tauberbischofsheim, das dem Inhaber der Baufirma gehört. Der Mann war nach der Zerstörungsfahrt mit dem Bagger von der Polizei erschossen worden.
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Grünsfeld: Streit ums Geld mit Arbeitgeber
Es habe immer wieder Streit zwischen dem Mann und seinem alten Arbeitgeber gegeben, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft. Der Baggerfahrer habe Ende Januar 2023 bei dem Unternehmen gekündigt. Danach sei er als Baggerfahrer an verschiedenen Orten tätig gewesen, etwa in Görlitz, Göppingen und Beimerstetten.
Auch nach der Kündigung sei es immer wieder zu Streitigkeiten zwischen den beiden Männern gekommen. Dabei ging es auch ums Geld: Ein Arbeitsgericht hatte dem Baggerfahrer laut Staatsanwaltschaft zugesprochen, dass sein früherer Chef ihm ausstehenden Lohn zahlen muss.
Nach Angaben des geschädigten Unternehmers bestand ein Zutrittsverbot zur Firma für den Mann, so der Sprecher der Staatsanwaltschaft. Ein formelles Annäherungsverbot sei den Ermittlern aber nicht bekannt. (dpa/bst)