Mindestens 15 OpferBerliner Todesarzt Johannes M. (40) soll noch mehr Menschen getötet haben!

Es nimmt kein Ende!
Der bereits inhaftierte Berliner Palliativmediziner Johannes M. soll noch mehr Menschen getötet haben als zunächst angenommen. Die Staatsanwaltschaft geht nach weiteren Ermittlungen derzeit von mindestens 15 Opfern aus und hat wegen Mordes Anklage erhoben.
Erst vier, dann acht und nun mindestens 15 Morde
Der Mediziner sitzt seit Anfang August in Untersuchungshaft. Ursprünglich stand er im Verdacht, vier Patientinnen im Alter zwischen 72 und 94 Jahren in deren Wohnungen getötet zu haben. Anschließend soll er dort Feuer gelegt haben, um die Taten zu vertuschen. Doch je länger ermittelt wird, umso größer wird der Fall!
Im Laufe der Ermittlungen, bei denen auch Leichen ausgegraben und von Rechtsmedizinern untersucht wurden, stieg die Zahl der mutmaßlichen Opfer: Erst auf acht, dann auf zehn – nun gehen die Ermittler von mindestens 15 Opfern aus. Die Zahl könnte sich weiter erhöhen, weil die Ermittlungen andauern. Die Ermittler überprüfen 75 weitere Fälle.
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Anklage gegen Berliner Todesarzt Johannes M.
Während zu Beginn wegen Totschlags und Brandstiftung ermittelt worden ist, geht die Staatsanwaltschaft mittlerweile von Mord aus. Die Staatsanwaltschaft sieht nach monatelangen Ermittlungen niedrige Beweggründe und Heimtücke als Mordmerkmal. Zunächst hatte sie „Mordlust” als Hintergrund für die Taten genannt. Davon rückte sie ab, da der Arzt ausschließlich Patienten getötet haben soll und nicht willkürlich andere Opfer aussuchte, wie der Sprecher erklärte.
Johannes M. muss sich nun vor dem Landgericht Berlin verantworten. Mit der Anklage strebt die Staatsanwaltschaft neben einer Verurteilung wegen Mordes die Feststellung der besonderen Schwere der Schuld an sowie eine anschließende Sicherungsverwahrung. Zugleich geht es ihr um ein lebenslanges Berufsverbot für den Arzt. Parallel wertet die eigens für den Fall eingerichtete Ermittlungsgruppe des Morddezernats im Berliner Landeskriminalamt (LKA) weitere Unterlagen von Patienten des Mediziners aus. Dabei spielen auch Hinweise von anderen – etwa Pflegediensten – eine Rolle.
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Patienten „tödliches Gemisch” verabreicht
Der Mediziner soll die Taten im Rahmen seiner Tätigkeit für einen Pflegedienst begangen haben. Palliativärzte begleiten schwerstkranke Menschen, um deren Schmerzen zu lindern. Die betroffenen Patienten befanden sich nach Angaben der Staatsanwaltschaft zum Tatzeitpunkt nicht in einer akuten Sterbephase.
Die bislang bekannten Todesfälle reichen bis ins Jahr 2021 zurück. Nach Überzeugung der Staatsanwaltschaft soll der heute 40-Jährige im September 2021 einer 25-Jährigen „ohne medizinische Indikation ein tödliches Gemisch verschiedener Medikamente“ verabreicht haben, um sie zu töten. So soll es auch bei späteren Fällen gewesen sein.
Die Staatsanwaltschaft hat viele weitere Fälle untersucht. In 95 davon wurde ein Anfangsverdacht bejaht. In 5 Fällen hat sich nach den Angaben der Verdacht nicht erhärtet. In 75 Fällen dauern die Ermittlungen an, dabei sind noch 5 Exhumierungen geplant, wie es hieß.
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Brände bei Patienten lösen Ermittlungen aus
Ins Visier der Ermittler geriet der Mediziner, der in mehreren Bundesländern tätig war, zunächst wegen vier Fällen im Zeitraum vom 11. Juni bis 24. Juli 2024. In dieser Zeit soll er vier Menschen im Alter zwischen 72 und 94 Jahren in deren Wohnungen in Berlin getötet haben.
Ausgelöst wurden die Ermittlungen durch die Brände, die der Mediziner gelegt haben soll, um die Tötungen zu verdecken. Die Polizei ermittelte wegen Brandstiftung mit Todesfolge. Dabei geriet zunehmend der Arzt in den Fokus. Dazu beigetragen haben laut Staatsanwaltschaft Hinweise des Pflegedienstes, für den der Beschuldigte gearbeitet hatte. (jow/dpa)
































