Jahrelang tägliche Übergriffe

18 Jahre Knast nach Babymord – Mutter Keli Lane von Gefängniswärtern sexuell missbraucht

Keli Lane sitzt seit 2010 für den Mord an ihrer neugeborenen Tochter im Gefängnis.
Keli Lane sitzt seit 2010 für den Mord an ihrer neugeborenen Tochter im Gefängnis.
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Verurteilte Mörderin wird Opfer sexuellen Missbrauchs!
Keli Lane (49) verbüßt eine 18-jährige Haftstrafe für den Mord an ihrer neugeborenen Tochter Tegan im Jahr 1996. Nun ist die Australierin als Opfer des verurteilten Sexualstraftäters und ehemaligen Gefängnisbeamten Wayne Gregory Astill identifiziert worden.

Wayne Astill wegen Übergriffen auf Frauen verurteilt

Die mehrfachen Übergriffe sind im Parlament von New South Wales durch die Grünen-Abgeordnete Sue Higginson bekannt gegeben worden, wie ABC Australia berichtet. Lane sei während ihrer Haftzeit von mehreren staatlich angestellten Justizvollzugsbeamten, einschließlich Wayne Astill, „sexuell belästigt, eingeschüchtert, missbraucht, gemobbt und entmenschlicht“ worden.

Der ehemalige Gefängniswärter Wayne Astill im Jahr 2022.
Der ehemalige Gefängniswärter Wayne Astill im Jahr 2022.
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Wayne Astill ist 2023 wegen Amtsmissbrauchs und Übergriffen auf Frauen im Dillwynia-Gefängnis zu einer Höchststrafe von 23 Jahren verurteilt worden. Der ehemalige Polizist arbeitete vor seiner Verhaftung im Jahr 2019 als Gefängniswärter und später als leitender Justizvollzugsbeamter im Gefängnis.

Lane als Zeugin im Prozess gegen Astill aufgetreten

Keli Lane sei in einer staatlichen Untersuchung seiner Misshandlungen als Zeugin aufgetreten, erklärt Higginson. „Diese Übergriffe fanden jahrelang täglich statt, und es gab Beamte, die wussten, was vor sich ging, und nichts unternahmen“, sagte Higginson im Parlament von New South Wales, in dessen Saal Lanes Ehemann anwesend war.

Keli Lane (links) kommt am 17. November 2010 am Obersten Gerichtshof von NSW in Sydney an.
Keli Lane (links) kommt am 17. November 2010 am Obersten Gerichtshof von NSW in Sydney an.
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In Lanes Anschuldigungen, die Higginson dem Parlament vorlas, hieß es: „Er sagte mir, wo er Sex mit mir haben wollte, entweder im Empfangsbüro oder in einem Lagerhaus in der Nähe, wo wir nicht gestört würden.“

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Higginson erklärte vor dem Parlament, Lane habe den Missbrauch „unwissentlich“ einem Gefängniswärter gemeldet, der Astills Lebensgefährte war. „Der Staat hat Keli auf unvorstellbare Weise im Stich gelassen“, sagte Higginson.

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„Sie hat ihre Strafe abgesessen“

Lane hätte letztes Jahr nach 14 Jahren im Knast auf Bewährung entlassen werden können. Die Bewährungsbehörde des Bundesstaates New South Wales lehnte jedoch ihren ersten Antrag auf Freilassung ab. In einer damals veröffentlichten Erklärung hieß es, die Behörde sei „nicht davon überzeugt, dass die Straftäterin bei den polizeilichen Ermittlungen oder anderen Maßnahmen zur Ermittlung des Aufenthaltsorts von Tegan zufriedenstellend kooperiert hat“.

Ihre Familie und ihre Eltern hätten genug gelitten, berichtet ABC Australia. Sie wolle alle wiedersehen. „Mit diesem Antrag wird lediglich gefordert, dass der Bewährungsausschuss die Bewährung von Keli Lane noch einmal prüft. Sie hat ihre Strafe abgesessen“, sagte Higginson.

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Die ehemalige Wasserballspielerin und Lehrerin sitzt seit 2010 im Gefängnis. Sie hat stets bestritten, ihr Baby getötet zu haben. Lane habe Tegan kurz nach der Geburt dem Vater des Babys übergeben. Die Leiche des zwei Tage alten Babys wurde nie gefunden. (gsc)