„Es ist der Pullover meines Vaters, den ich vermisse!“
Zwei Familien verzweifelt! Verheerender Brand zerstört alle Erinnerungsstücke

Was bleibt, wenn einem das Feuer alles nimmt?
Das Schicksal von zwei Familien aus der rheinland-pfälzischen Kleinstadt Traben-Trarbach ist ein wahr gewordener Albtraum. Ein Wäschetrockner fängt an zu brennen, die Flammen verschlingen alles. Den Familien bleibt nichts außer der Kleidung, die sie am Körper tragen. Jetzt soll ein Spendenaufruf helfen.
„Es gibt nichts, was man noch hätte retten können“
Alles beginnt mit einem typischen Zimmerbrand. Doch das Feuer breitet sich so rasend schnell aus, dass schließlich das ganze Haus von innen verbrannt ist. Das Zuhause von Familie Schneiders und von Frau Allmacher - für immer ausgelöscht. Die 77-Jährige verliert bei dem Brand nicht nur ihre Wohnung: Sie ist Wirtin eines Lokals in Traben-Trarbach, das direkt an die verbrannte Wohnung grenzt. Ein Teil wird ebenfalls zerstört, Frau Allmacher kann ihr Geschäft nicht mehr weiterführen. Für Anwohner Karl-Georg Bauer steht schnell fest: Ich möchte den Familien helfen!
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„Die Unterstützung ist enorm“
Bauer ist Anwohner, Hotel-Besitzer und Initiator des Spendenaufrufs. „Ich habe es ohne groß zu überlegen, einfach gemacht“, sagt er im Gespräch mit RTL. „Ich habe erst vorsichtig mit 10.000 Euro angefangen, weil ich bin immer skeptisch, wie Menschen auf Spendenaufrufe reagieren, aber innerhalb von wenigen Stunden waren die 10.000 Euro schon geknackt“, erzählt er. Dank mehr als 300 eingegangenen Spenden liegt die Summe mittlerweile bei knapp 28.000 Euro.
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Es sind die Erinnerungen des Lebens, die weg sind
Karl-Georg Bauer hat auch mit der Tochter der Familie Schneiders gesprochen. Dabei wird ihm bewusst: Es sind die verlorenen Erinnerungen, die besonders schmerzen, das Geld und die Kosten stehen nicht im Mittelpunkt. „Sie sagte: ,Der Pullover meines Vaters ist verbrannt, den vermisse ich. Denn damit hat er immer gehandwerkelt’.” Auch ihr Geburtsbändchen sei den Flammen zum Opfer gefallen - Dinge, die unbezahlbar sind.

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Traben-Trarbach hält zusammen
Nachdem Karl-Georg Bauer den Spendenaufruf ins Leben gerufen hat, melden sich Menschen und wollen den Betroffenen Wohnungen zur Verfügung stellen oder Kleidungen spenden. „Ich hätte nie gedacht, dass sich das so entwickelt“, erzählt er uns. Die Anteilnahme ist groß: „Ich bin ehrlich froh, dass ich das gemacht habe. Man zweifelt ja in der heutigen Zeit an den Menschen, weil sie nur noch in der Ellbogengesellschaft leben. Und das zeigt aber, dass es doch nicht so ist.“
Frau Allmacher kommt glücklicherweise erst einmal bei ihrem Sohn unter, Familie Schneiders zieht in eine Ferienwohnung. Sicher ist aber: Alle wollen wieder zurück nach Traben-Trarbach. Dorthin, wo die Heimat ist.