Ausstellung dauert bis zu zehn Wochen
Lieferengpässe! Wie ihr noch rechtzeitig an euren Reisepass kommt

Der Sommerurlaub steht an, doch der Reisepass lässt auf sich warten?
Statt zwei bis vier Wochen dauert es mancherorts aktuell mehr als zwei Monate, bis das Dokument fertig ist! Wie ihr doch noch schnell an euren Pass kommt und worauf ihr dabei achten müsst.
Urlauber aufgepasst! Reisepässe verzögern sich in vielen Bundesländern
Die Auslieferung von Reisepässen verzögert sich derzeit in vielen Bundesländern. Das ergibt eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur unter den fünf größten Städten im Land sowie unter einzelnen Verbandsgemeinden. „In der Regel dauert die Lieferung vier Wochen, derzeit circa acht Wochen“, sagt etwa ein Sprecher der Stadt Mainz.
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Reisepass: Doppelt so lange Lieferzeiten! In Köln bis zu zehn Wochen
In Ludwigshafen beispielsweise dauert die Bearbeitung derzeit bis zu neun Wochen. Normal wären drei bis vier Wochen, so ein Sprecher. In Kaiserslautern sei sonst mit zwei bis drei Wochen Wartezeit zu rechnen, aktuell mit bis zu neun Wochen.
Laut Homepage der Stadt Köln müssen Urlauber hier „ab dem Tag der Antragstellung zurzeit mindestens zehn Wochen“ warten. Erst dann könne der Reisepass abgeholt werden.
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Reisepass-Verzögerungen: Warum dauert das aktuell so lange?
Und was ist der Grund für die enorm langen Wartezeiten? Nach Informationen der Bundesdruckerei sind die Antragszahlen in diesem Jahr außergewöhnlich stark angestiegen. Sogar die regelmäßig hohen Antragszahlen vor den Sommermonaten wurden übertroffen. Die Nachfrage nach Reisepässen sei bereits seit Anfang des Jahres so hoch wie nie zuvor. Die Bestellungen übertreffen demnach die Kapazitäten der Produktionsmaschinen.
Sollten die Antragszahlen im Herbst, wie häufig nach den Sommerferien, sinken, könne wieder mit schnelleren Produktionszeiten gerechnet werden. Anfang kommenden Jahres sollen weitere Maschinen die Produktionskapazitäten erhöhen.
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Expressverfahren und vorläufiger Reisepass – was ihr jetzt wissen müsst
Doch wie können wir diese Wartezeit umgehen und schneller an den Reisepass kommen?
Wer zumindest schon einen Bürgeramtstermin hat, kann den sogenannten „Expresspass“ beantragen. Wenn der bis 12 Uhr bestellt wird, soll er drei Werktage später abgeholt werden können. Doch die schnelle Bearbeitung kostet leider auch extra: Zu den 70 Euro Gebühr, die Personen ab dem Alter von 24 Jahren für den Pass zahlen müssen, kommen weitere 32 Euro für die Expresslieferung.
Und ein weiterer Nachteil: Wer schon einen Reisepass auf normalem Weg beantragt hatte und aufgrund der Verzögerung eine Express-Bestellung nachschiebt, zahlt doppelt, denn der erste Antrag lässt sich nicht mehr stornieren. Personen unter 24 Jahren – auch Kinder ab Geburt, denn den Kinderpass gibt es nicht mehr – zahlen übrigens nur 37,50 Euro. Allerdings ist deren Pass auch nur sechs statt zehn Jahre gültig.
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„Vorläufiger“ Reisepass - so geht’s
Eine weitere Option ist der „vorläufige“ Pass. Den kann man in der Regel direkt beim Bürgeramt mitnehmen, muss ihn aber später zurückgeben, wenn der reguläre Reisepass da ist. Für den vorläufigen Pass muss eine Dringlichkeit nachgewiesen werden, zum Beispiel durch Flugtickets. Diese Variante kostet 26 Euro – unabhängig vom Alter – und ist maximal ein Jahr lang gültig. Weil er keinen Chip trägt, ist er elektronisch nicht auslesbar.
Ein Nachteil daran: In einigen Ländern kann diese Variante zu Problemen bei der Einreise führen. Die USA erkennen beispielsweise den vorläufigen Reisepass nicht immer an, hier sollte man sich vorab je nach Reiseland informieren. (dpa/mjä)