Schon vorm Einkauf genau hinschauenKunstfell oder Echtpelz? Mit diesem einfachen Trick erkennt ihr es sofort
Pelz oder nicht Pelz, das ist hier die Frage.
Ob an Jacken, Mützen oder Schuhen – Pelzbesätze sind im Winter quasi überall. Doch oft stellt sich die Frage: Handelt es sich um echten Pelz oder um Kunstpelz? Nicht jeder Pelzbesatz, der günstig wirkt, ist automatisch Kunstpelz. Woran ihr den Unterschied ganz einfach erkennt. Im Video oben seht ihr außerdem, welche Kunstfell-Jacken momentan besonders im Trend sind.
Warum es wichtig ist, Fake-Pelz von echtem Fell zu unterscheiden
Echter Pelz bedeutet immer, dass ein Tier für euer Kleidungsstück gestorben ist. Deshalb nehmen heutzutage viele Menschen von dem Material Abstand. Oft stammen neue Pelze außerdem von Pelzfarmen in China oder Russland, wo Tiere unter grausamen Bedingungen gehalten und getötet werden.
Aber auch „das Verkaufsargument ‚in Europa hergestellt‘” ist kein gutes, betont die Verbraucherzentrale Hamburg. Sie schreibt: „Die Pelztierhaltung und ihre Tierschutzprobleme sind überall die gleichen – in Finnland genauso wie in Dänemark oder China.” Kein Wunder, dass viele Menschen dieses Tierleid nicht für neue Kleidung in Kauf nehmen wollen. Deshalb schauen viele Menschen auf die Etiketten. Dort steht oft „100 Prozent Polyester“ oder „Fake Fur“. Eine sichere Bank?
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Leider nicht. Denn solche Angaben sind nicht immer zuverlässig. Das betont auch die Verbraucherzentrale Hamburg und schreibt: „Echtpelz muss in Deutschland zwar gekennzeichnet werden, wird er aber oft gar nicht.” Der tragische Grund: Echter Pelz ist manchmal günstiger in der Herstellung als hochwertiger Kunstpelz.
Das klingt paradox, aber in einigen Ländern sind die Produktionskosten für Kunstfasern höher als das Töten von Tieren. Deshalb kann es passieren, dass ihr ungewollt echten Pelz kauft, obwohl ihr das gar nicht möchtet. Besonders vorsichtig solltet ihr bei günstigen Modeketten oder No-Name-Produkten aus dem Internet sein.
Verlasst euch daher nicht allein auf das Etikett, sondern überprüft den Pelz. Gerade bei sehr günstigen Artikeln mit Pelzbesatz solltet ihr skeptisch sein.
Wie unterscheidet man Echtfell von Kunstfell? Einfach pusten!
Profis merken natürlich schon beim Fühlen, ob es sich um echten Pelz oder Kunstpelz handelt. Echter Pelz fühlt sich eher wie menschliches Haar an, Kunstpelz ist in der Regel gröber und steifer und fällt nicht so „weich”. Doch gerade ohne den direkten Vergleich ist das schwer für Laien zu erkennen. Außerdem werden auch die Kunstfelle immer besser. Und nun? Zum Glück gibt es einige Methoden, um herauszufinden, ob es sich bei einem Pelzbesatz um echtes Tierhaar oder um Kunstfasern handelt.
Eine der einfachsten Methoden, um echten Pelz von Kunstpelz zu unterscheiden, ist der Atem-Test. Ich empfehle euch: Pustet einfach leicht auf den Pelzbesatz. Bei echtem Pelz werdet ihr sehen, dass sich die Haare leicht bewegen, aber sofort wieder in ihre ursprüngliche Position zurückfallen. Bei Kunstpelz fallen die Fasern nicht so schnell zurück, sondern bleiben oft erst einmal in der Position stehen.
Außerdem könnt ihr beim Pusten direkt erkennen, wie die Unterseite des Besatzes aussieht. Bei echtem Pelz ist am Ende der Haare immer Leder. Klar, denn die Haare wachsen ja aus der Haut des Tieres. Bei Kunstpelz hingegen ist eine textile Basis notwendig, ihr werdet hier ein Gewebe sehen.
Der Trick mit dem Pusten ist auch deshalb so simpel wie genial, weil das Material unbeschädigt bleibt. Heißt: Immer, wenn ihr euch vor einem Kauf unsicher seid, könnt ihr ihn einfach anwenden.
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Weitere Methoden, um Pelz und Kunstpelz zu unterscheiden
Anders sieht es bei den folgenden beiden Tricks aus. Sie solltet ihr nur anwenden, wenn ihr das Produkt bereits besitzt, zum Beispiel, bei einem Erbstück. Zum einen könnt ihr die Nadel-Methode ausprobieren: Stecht mit einer Nadel vorsichtig in die Basis des Pelzes. Wenn sie nur schwer durchkommt, handelt es sich wahrscheinlich um Leder und somit um echten Pelz. Gleitet sie hingegen leicht durch, ist es vermutlich ein textiles Gewebe und somit ein Kunstpelz.
Eine sehr zuverlässige, aber noch drastischere Methode ist der Brand-Test. Dafür zupft ihr ein paar Haare aus dem Pelzbesatz und zündet sie an. Echter Pelz brennt leicht ab und riecht ähnlich wie verbranntes menschliches Haar – leicht schwefelig. Kunstpelz hingegen schmilzt eher, als dass er abbrennt, das Ende formt sich zu kleinen Kugeln und es riecht nach verbranntem Plastik.